Die letzten Jahre haben uns aufgezeigt, dass viele Bands die in den 80ern oder Anfang 90er aktiv waren und sich dann getrennt haben, jetzt für jede Menge Réunionen sorgen. Auch bei der Leipziger Progressive Metal Band FACTORY OF ART hat sich einiges getan. Einerseits hat sich die Band 2019 nach über 13 Jahren wieder zusammengefunden, hat auch schon einige Live-Konzerte absolviert und für 2023 wurde auch bereits ein neues Album angekündigt. In diesem Zuge hat mich Manager Polo kontaktiert und mich gebeten, ob ich nicht ihre beiden alten Alben reviewen möchte.
Nach dem ersten Hördurchgang war mir klar, dass ich der Bitte von der bis dato mir unbekannten Band, gerne nachkommen werde, denn das Gehörte vom Erstlingswerk „Grasp!!!“ hat mich schlichtweg überzeugt.
Der Opener „Never Dying Hero“ zeigt schon in den ersten zweieinhalb Minuten wo der progressive Hammer hängt und wenn dann Gunter Langes Stimme einsetzt fühlt man sich gut aufgehoben in der Welt von FACTORY OF ART. Auch die nachfolgenden Songs können mit dem Mix aus progressiven Spiel und eingehenden Melodien dieses Gefühl, man hätte die Songs schon zig Mal gehört immer wieder verstärken. Kann natürlich daran liegen, dass man auch bei „Grasp!!!“ Parallelen zu DREAM THEATER nicht von der Hand weisen kann.
Dennoch legten die Leipziger sehr viel eigenes Herzblut in ihre Sache und mich persönlich erinnert so mancher Song und der Gesang an die Band GYPSY KYSS (kennt wahrscheinlich auch kaum noch wer). Bei Songs wie „Character Of Society“ oder „Queen Of Seduction“ wird neben dem Prog auch der Metal groß geschrieben. PANTERA-mäßige Gitarren geben den Songs die richtige Härte und macht das Album auch für nicht reine progressive Hörer interessant. Aber wo viel Licht ist muss auch ein Schatten sein. Den finde ich im Song „Solitary Soldier“. Dieser Song nervt mich von Anfang bis zum bitteren Ende. Zum Glück gibt es ja die gute alte Skip-Taste. Sei noch erwähnt, dass bei den Songs „Until The End Of Time“ und „Live Fast“ Chris Boltendahl (GRAVE DIGGER) seine Stimme unterstützend beigesteuert hat. Beim letzteren war auch noch ATROCITYs Alex Krull mit von der Partie.
Man kann eigentlich, bis auf ein paar Abstriche, von einem ausgezeichneten Album sprechen, das zwar 1996 schon Anklang gefunden hat, aber nicht so viel wie es eigentlich verdient hätte.
Vielleicht bringt mein Review dem einen oder anderen die Band und ihr Debut wieder in Erinnerung, oder es findet sich der eine oder andere neue Hörer und zukünftiger Fan von FACTORY OF ART.
Lest bitte auch mein 2. Review zum Album „Tempter“
Tracklist „Grasp!!!“:
1. Never Dying Hero
2. No Fixed Address
3. Until The End Of Time
4. Live Fast
5. Wings Of Destiny
6. Character Of Society
7. The Other Side
8. Oueen Of Seduction
9. Solitary Soldier
10. Long Way To The Hight
Gesamtspielzeit: –
Band-Links:
