Phantom Vibrations
(Stoner Rock | Psychedelic)
Label: Noisolution
Format: (LP)
Release: 17.03.2023
Vor gut zweieinhalb Jahren präsentierten die Herren von KASKADEUR, die einst gemeinsam bei einer Band namens STONEHENGE spielten, ein kreatives und spannendes Debüt namens „Uncanny Valley“ zwischen Stoner, Sludge und Postcore. Nun steht das zweite Werk „Phantom Vibrations“ ins Haus und ist nicht minder kreativ.
Einen eigenständigen Sound haben die Jungs auf jeden Fall seit Anbeginn und so braucht man auch hier nicht auf traditionelle Kost erwarten. Bluesig und gleichzeitig anstrengend und entspannt beginnt man mit dem, zunächst schwer zu durchschauenden Rocker „Bullet Burst“, der schon einiges abverlangt. Die Gitarren knarzen, heulen immer wieder mal auf und übersteuern gewollt und überall herrscht irgendwie Hall. Zwischen Genie und Chaos? Schwer zu sagen, doch mit der Zeit öffnen sich die Songs immer mehr und KASKADEUR zeigen, dass sie talentierte Musiker und Songschreiber sind. Und immer, wenn man meint, es könnte jetzt (zu) anstrengend werden, gibt es die verdiente Verschnaufpause. Dranbleiben lohnt sich also, aber zum Glück ist „All Comes From Nothing“ mit seinem begleitenden Geklimper zugänglicher und auch etwas Rock’n’Roll, der vor allem live knallen sollte.
Beim düsteren „The Truth, The Curse, The Lie” fühlen wir uns plötzlich um Jahrzehnte zurückversetzt und meinen in einem verrauchten Blues Club zu sitzen. Ganz groß dieser geheimnisvoll tönende und mit virtuosen Blues-Drums ausgestattete Track! Mag sein, dass „Phantom Vibrations“ zunächst mehr wie ein Sampler klingt als ein echtes Album, doch mit der Zeit erschließt sich alles, Sänger Enrico Semler hält aber dann doch alles gut zusammen, auch wenn er sich sowohl im Mix als auch generell gerne zurück nimmt um die Musik atmen zu lassen. Abgefahrene Orgel-Klänge gibt es noch in „Generation Absolut“, „The Post High Jitters“ dreht die Intensität nochmal um eine Schippe hoch und „An Oppurtunity Gone By“ bringt etwas 80s Flair ins Spiel, eh „Moving Particles“ zunächst ruhig, dann doch bedrohlich das Album als gelungenes Instrumental abschließt.
Wer den Vorgänger mochte, wird auch „Phantom Vibrations“ mögen. Eine gewisse Eingewöhnungsphase ist bei diesem doch sehr virtuosen Album auf jeden Fall von Nöten. Danach wird man aber reichlich belohnt.
Tracklist „Phantom Vibrations“:
1. Bubble Burst
2. All Comes From Nothing
3. The Trust, The Curse, The Lie
4. Join The Cult
5. Generation Absolution
6. The Post-High-Jitters
7. An Opportunity Gone By
8. Particle Physics
Gesamtspielzeit: 38:00
Band-Links:
