Stowaway
(Melodic Hardcore | Punk )
Label: Pure Noise Records
Format: (LP)
Release: 31.03.2023
Die Band ist inzwischen schon seit unglaublichen 35 Jahren aktiv, zwar wurden die Abstände zwischen den einzelnen Alben immer länger, umso größer war und ist auch diesmal die Wiedersehens/Wiederhörens-Freude. Schon im Oktober letzten Jahres konnte man live den einen oder anderen neuen Song von SAMIAM erhaschen, spielten sie doch furiose Supportacts auf der gemeinsamen Europatour von BOYSETSFIRE & HOT WATER MUSIC. Nun liegt „Stowaway“, unglaubliche zwölf Jahre seit dem letzten Silberling „Trips“, endlich auf den Plattentellern.
Anfang der 90er sorgten SAMIAM mit den Alben „Billy“ und vorallem „Clumsy“ kurzzeitig auch in der breiteren Öffentlichkeit für Furore, und Songs wie „Capsized“ oder „Stepson“ kann man getrost als Klassiker bezeichnen, ein größerer Durchbruch blieb den fünf Kaliforniern allerdings immer verwehrt, dafür ist deren Einfluss auf zahllose Bands absolut unbestritten.
Mit dem pfeilschnellen Opener „Lake Speed“ schreien einem SAMIAM förmllich ein lautstarkes „Wir sind wieder da“ entgegen und legen mit dem unverschämt eingängigen „Crystallized“ nach, bei der die großartige wie markante Stimme von Sänger Jason Beebout das erste Mal so richtig zur Geltung kommt. Apropos markante Stimme, im Chorus von „Lights Out, Little Hustler” eilt HOT WATER MUSIC Reibeisen- Legende Chris Wollard zur Verstärkung, und wenn mich nicht alles täuscht ist er ebenso im schon erwähnten Opener zu hören.
Da das Quintett ihr Handwerk mehr als beherrschen, liefern sie mit Songs wie „Shut Down“, „Scout Knife“ oder „Highwire“ Hit um Hit, soundtechnisch perfekt in Szene gesetzt von Scott Evans, seines Zeichens nicht nur Gitarrist und Sänger der gewaltigen KOWLOON WALLED CITY, sondern war auch erst kürzlich für den atemberaubenden Klang des Re-Issues von „The Artist In The Ambulance“ von THRICE verantwortlich. Trotz des melodischen Hardcore Punks, der gern auch in Richtung Skatepunk abbiegt, entdeckt man bei jedem Durchlauf neue Facetten des ausgefeilten Songwritings, und die Platte entwickelt immer größeren Suchtfaktor und im abschließenden Titeltrack „Stoaway“ überraschen die fünf Herrschaften auf gut vier Minuten gar mit umgewohnter Zurückhaltung.
SAMIAM machen mit dem wieder sehr gelungenen und bei jedem Durchlauf wachsendem Album „Stowaway“ ihre langjährigen Fans mit Sicherheit mehr als glücklich und werden hoffentlich auch so einige neue dazugewinnen, denn die Band ist einfach so ausgesprochen gut, dass sie deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.
Tracklist „Stowaway“:
1. Lake Speed
2. Crystallized
3. Lights Out, Little Hustler
4. Shoulda Stayed
5. Shut Down
6. Scout Knife
7. Monterey Canyon
8. Natural Disasters
9. Stanley
10. Highwire
11. Something
12. Stowaway
Gesamtspielzeit: 34:32
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