Die deutsche Post-Prog Metal Truppe THE OCEAN, die sich auch gerne mal als Kollektiv bezeichnet, legt mit „Holocene“ nicht nur ihr unglaubliches zehntes Studioalbum vor, sondern hält für ihre Fans und Hörer*innen doch so einige Überraschungen parat.
Denn schon nach wenigen Minuten offenbart sich, dass der Post Metal-Anteil doch deutlich in den Hintergrund getreten ist, was aber nicht heißt, dass die Songs an Atmosphäre und auch Wucht einbüßen, denn die Soundlandschaften die mit Hilfe der fähigen Ägide des Keyboarders Peter Voigtmanns kreiert werden ziehen einen in seinen Bann. Auch wenn da wie im eröffnenden Doppel „Preboreal“ und „Boreal“ ein deutlich reduzierter mit einiges an elektronischen Beats und Samples agierende Postrock aus den Boxen fließt.
Denn erst im Laufe des sich wunderschön aufbauenden „Atlantic“ walzt (endlich) eine bleischwere Post Metal-Welle heran um auch gleich die Grundlage für das folgende wütende „Subboreal“ zu legen, ob aber nun Robin Staps oder Loïc Rossetti dann für das fiese Gebrüll verantwortlich ist bleibt ein wenig im Dunkeln. Dass wenig später auch das düstere wie bedrohliche „Unconformities“, getragen von Karin Parks Stimme, die ein wenig an CHELSEA WOLFE erinnert, ebenfalls – im wahrsten Sinne des Wortes explodiert – war so nicht wirklich zu erwarten. Erforschte die Band doch im ersten Albumdrittel vermehrt neuere Klangwelten, aber auch das abschließende „Subatlantic“ braust wieder in bester Post Metal-Manier auf, dennoch wirkt die gesamte Platte ungemein homogen und die neuen Soundfacetten irritieren zu keinem Zeitpunkt sondern verstärken die atmosphärische Wirkung des Albums nachhaltig.
Auch wenn „Holocene“ auf den ersten Blick zurückhaltender wirkt als vergangene Werke von THE OCEAN, ist der Truppe erneut ein in allen Belangen wuchtiges wie stimmiges Album gelungen, dass so nebenbei unterstreicht, dass Stillstand für THE OCEAN ein Fremdwort zu sein scheint.
Tracklist „Holocene“:
1. Preboreal
2. Boreal
3. Sea of Reeds
4. Atlantic
5. Subboreal
6. Unconformities
7. Parabiosis
8. Subatlantic
Gesamtspielzeit: 52:24
Band Links
