sirenia 1977 review
SIRENIA
1977
(Symphonic Metal)

 


Label: Napalm Records
Format: (LP)

Release: 26.05.2023


Schon mit dem letzten Werk schlugen Morten Veland und seine SIRENIA eine neue Richtung ein. Nach genau 20 Jahren recht klassischem Symphonic Metal nicht die schlechteste Idee. Nun führt das elfte Werk der Norweger diesen kreativen Weg fort.

Nicht, dass SIRENIA ihre Wurzeln vergessen hätten, denn sowohl auf „Riddles, Ruins And Revelations“ als auch auf dem nun vorliegenden „1977“ ist der Grundton ein bekannter, nämlich ein gekonnter Mix aus Symphonic Metal und Gothic mit weiblichem Gesang und einigen Männerchören und Growls.

Doch im Detail findet man viele interessante Ideen und Experimente aus anderen Genres, die auch dieses Werk wunderbar aufpeppen. Allen voran ist natürlich Sängerin Emmanuelle Zoldan aus Frankreich Trumpf bei SIRENIA. Mit ihrem Mix aus opernhaften Gesängen á la Tarja Turunen und druckvollen Melodic Metal-Gesängen – und eigentlich auch fast allem, was dazwischen liegt – trumpft die Dame wieder gewaltig auf. Aber auch musikalisch zeigen Mainman Morten, der neben den Growls auch die Keys, Gitarren, Bass sogar an den Drums tätig ist, und seine Truppe ein Gespür für Riffs und Melodien, sowie technische Raffinesse.

Aber was ist jetzt anders als bei NIGHTWISH und Co.? Da wären einige mutige Ideen wie Synthwave-Einflüsse, 80er Disco-Elemente und eine geschmackvolle Prise, die sich mit fetten Power Metal-Riffs, epischen Symphonic Metal-Arrangements und sogar einigen BlastBeats und Death Metal-Growls vermengen. Der Spagat zwischen Härte und Eingängigkeit funktioniert wunderbar und irgendwie ist da vieles radiotauglich aber dann auch wieder nicht, da man stets den Härtegrad im Auge behält.

Aufsehen erzeugen da auf jeden Fall das bombastisch-theatralische „A Thousand Scars“, das flotte und verspielte „Wintry Heart“ mit seinem positiven Vibe oder „Fading Into Deepest Black“, das sowohl Black Metal Elemente als auch wunderschöne ruhige Momente, die etwas Western-Flair versprühen und an „House Of The Rising Sun“ erinnern. Aber auch das überaus heftige „Delirium“ ist ebenso wie der Euro-Dance Song „Twist In My Sobriety“ von der deutsch-britischen Sängerin TANITA TIKARAM defintiv ein Highlight auf „1977“.

SIRENIA zeigen, dass man auch als altgediente Band im Symphonic/Gothic Metal nicht zwingend wie der x-te NIGHTWISH-Klon klingen muss. „1977“ ist durch und durch ein Genrealbum, aber ein verdammt mutiges und kreatives!


Tracklist „1977“:
1. Deadlight
2. Wintry Heart
3. Nomadic
4. The Setting Darkness
5. A Thousand Scars
6. Fading to the Deepest Black
7. Oceans Away
8. Dopamine
9. Delirium
10. Timeless Desolation
11. Twist in My Sobriety (TANITA TIKARAM)
Gesamtspielzeit: 49:00

 


Band-Links:
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SIRENIA - Kündigen neues Album "1977" an!
SIRENIA – 1977
LineUp:
Emmanuelle Zoldan (Vocals)
Morten Veland (Guitars, Bass, Keys, Vocals)
Nils Courbaron (Guitars)
Michael Brush (Drums)
7.5
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