Return To The Kingdom Of Fife
(Power Metal)
Label: Napalm Records
Format: (LP)
Release: 02.06.2023
Vor zwei Jahren fiel der Hammer für Thomas Winkler nach zehn Jahren als Crownprince Angus McFife das letzte Mal, denn selbigen musste der quirlige Fronter aus Deutschland abgeben. Übernommen hat nun Sozon Michael aus Zypern, der nun den Hammer schwingt und die britische Power Metal-Horde GLORYHAMMER anführt, während sich Thomas das Schwert umhängte und mit ANGUS MCSIX sein Debüt kürzlich lieferte.
Die Schnellsten waren Chris Bowes und seine Herren ja noch nie mit dem Veröffentlichen von neuen Albem und so erscheint der vierte Schlag vier Jahre nach „Legends From Beyond The Galactic Terrorvortex“ und erzählt mit neuem Angus die intergalagtische Fantasy-Geschichte weiter. Aber wer meint Chris wäre faul, der täuscht gewaltig, hat der Berufs-Metal-Pirat mit ALESTORM wieder ein neues Album veröffentlicht und mit den Symphonic Melodic Deathern WIZARDTHRONE und der Spaßkapelle SABADU gleich zwei neue Truppen ins Rennen gebracht.
Wer Chris bzw. GLORYHAMMER kennt, der weiß auch dieses Mal, was er bekommt. Kurzweiligen, flotten, verspielten und humorvollen Power Metal irgendwo zwischen RHAPSODY, STRATOVARIUS, DRAGONFORCE und SABATON. Mit „Holy Flaming Hammer Of Unholy Cosmic Frost“ startet man auch gleich fulminant los. All die erwähnten Eigenschaften lassen sich hier finden, dazu grandiose Soli, gesprochene Parts und Chöre, die das Konzept gekonnt unterstreichen. Neben der Happy-Power Metal-Attitüde, spürt man aber auch immer wieder einen düsteren, ernsteren Vibe, der auch durch lateinische Parts und einige Elemente des Melodic/Symphonic Black/Death unterstrichen werden.
Gesanglich macht Sozos dabei eine astreine Figur, wobei mir das besondere, das Thomas mitbrachte, sowie der mega Elan, der in jeder Silbe zu hören war, noch etwas abgehen. Von mir aus dürfte der Neuzugang noch viel mehr freidrehen. Das tut die Band aber sowieso mit den verspielten Riffs und Keys, den humorvollen, pathetischen und kitschigen Texten und dem verrückten Konzept, bei dem auch der Hootsman, verkörpert von Bassist James Cartwright, der mit seiner „Wasteland Warrior Hoots Patrol“ im MadMax-Style durch die Wastelands auf Goblinjagd geht und mit 80s Synthies-Sounds im flotten Brecher überzeugt. Da bieten sich wieder einige lustige Einlagen für die Live-Show an.
Ansonsten liefern GLORYHAMMER alles, was man von ihnen kennt und an ihnen liebt. Nur, dass der Wow-Effekt und größere Überraschungen mittlerweile zur Mangelware gehören. Soll aber nicht heißen, dass die Kompositionen im Detail nicht ein paar Neuerungen und Hitkandidaten mitbringen. Da fällt das fetzige „Keeper Of The Celestial Flame“ auf, aber auch das neoklassische „Vorpal Laserblaster Of Pittenweem“ und das pathetische „Sword Lord Of The Goblin Lord“, das von der Rhythmik her stark an SABATON gemahnt, machen eine Menge Spaß.
Ganz großes Kino ist aber wieder der Longtrack, dieses Mal in Form vom abschließenden „Maleficus Geminus“, denn hier fährt man wieder alle Geschütze auf und entführt in eine intergalaktische Power-Odyssey mit großem Spannungsbogen, fetten Keys, heftigen Parts, aber auch eingängigen Gesängen und zahlreichen Chören, sowie kleineren musikalischen Überraschungen.
Alles in allem liefern GLORYHAMMER das, was wir von ihnen gewohnt sind und der Hammer trifft auch, wenn der Aufschlag auch nicht mehr ganz so schlagkräftig einschlägt und der alte Angus doch etwas fehlt. Aber wir freuen uns bei diesem gelungenen Werk auf jeden Fall auf kommende Live-Schlachten!
Tracklist „Return To The Kingdom Of Fife“:
1. Incoming Transmission
2. Holy Flaming Hammer Of Unholy Cosmic Frost
3. Imperium Dundaxia
4. Wasteland Warrior Hoots Patrol
5. Brothers Of Crail
6. Fife Eternal
7. Sword Lord Of The Goblin Horde
8. Vorpal Laserblaste Of Pittenweem
9. Keeper of the Celestial Flame Of Abernethy
10. Maleficus Geminus (Colossus Matrix 38B – Ultimate Invocation Of The Binary Thaumaturge)
Gesamtspielzeit: 49:22
Band-Links:
