Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine haben es russische Bands schwer, da sie das Ganze mitausbaden müssen. Dennoch wird weiter eifrig Musik produziert und so meldet sich auch das russische Aushängeschild im Pagan Metal ARKONA mit einem neuen Album zurück. Nachdem das vor fünf Jahren erschienene „Khram“ bereits für einige Diskussionen unter den Fans sorgte darf man gespannt sein, was man auf „Kob´“ (auf Deutsch „Die Zauberei“) zu hören bekommt.
Der Beginn ist sehr mystisch mit wenigen Tönen und gesprochenem Text und darauf folgt der Titeltrack „Kob’“, bei dem kräftiger Pagan Metal das Zepter übernimmt, allerdings mit melodischen Zwischenspielen, und Masha lässt erstmals ihre kraftvollen Growls ertönen, während cleane Vocals nur spärlich eingesetzt werden. Vom Tempo her geht es eher gemächlich zur Sache, ebenso wie beim nachfolgenden „Ydi“, aber dafür wird sehr stark auf Intensität gesetzt. Hier wird jedoch im Verlauf das Tempo gesteigert, die Schlagzahl an den Drums erhöht, jedoch gesanglich bleibt es meist eher gemächlich.
Ganz ungewohnte Klänge bekommt man am Beginn von „Ugasaya“ zu hören, denn man könnte fast von gemächlichem Rock sprechen zu dem Masha ihre klangvollen cleanen Vocals verlauten lässt. Allerdings erfolgt auch hier im Verlauf eine deutliche Steigerung und bald einmal wird wieder gegrowlt was das Zeug hält. Dieser Track erinnert ein bisschen an die alten Zeiten, ist jedoch nicht moshpit-geeignet. „Mor“ ist erneut etwas langsamer angelegt, ebenso wie „Na Zakate Bagrovogo Solntsa“, das einige experimentelle Wendungen aufweist. Diese gibt es bei „Razryvaya Plot‘ Ot Bezyskhodnosti Bytiya“ nicht und hier wird man auch kurzzeitig an früher erinnert, aber so richtig bleibt der Track auch nicht im Gehörgang hängen. Den Abschluss bildet ein etwas unheimlich wirkendes kurzes Stück namens „Izrechenie. Iskhod“, das jedoch durch wenige Töne und Flüstergesang für ein mystisches Finale sorgt.
Als ARKONA-Fan der fast ersten Stunde tu ich mir mit diesem Album etwas schwer, denn auch wenn qualitätsvolle Arbeit dahintersteckt so springt der Funke nicht so richtig über. Wie schon beim Vorgänger „Khram“ schlägt man neue Töne an, aber während dieses Werk noch sehr mystisch herüberkam findet sich auf „Kob´“ davon wenig. Und so richtige Moshpit-Tracks ähnlich „Yarilo“ oder „Goy Rode Goy“ sind auch nicht vorhanden. Keine Ahnung wohin der Weg führen wird, aber wenn er auf diese Art und Weise weitergeht werden wohl so nach und nach die alten Fans das Interesse verlieren, und ob damit neue gefunden werden steht in den Sternen.
Tracklist „Kob‘ „:
1. Izrechenie. Nachalo
2. Kob‘
3. Ydi
4. Ugasaya
5. Mor
6. Na Zakate Bagrovogo Solntsa
7. Razryvaya Plot‘ Ot Bezyskhodnosti Bytiya
8. Izrechenie. Iskhod
Gesamtspielzeit: 60:31
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