Austrias Rock Band #1 SERGEANT STEEL ist zurück und liefert zu ihrem 15. Geburtstag ihr fünftes Werk „Mister Sippi“. Für Wortspiele sind sich die Oberösterreicher ja noch nie zu Schade gewesen, wie man am letzten Output „Truck Tales“ schon sehen konnte und auch musikalisch wie inhaltlich ist das neueste Werk wieder mit einigem Augenzwinkern zu sehen.
Und auch diese Mal gibt es wieder einen gekonnten Mix aus klassischem Hard Rock und Glam/Sleaze der 80er, orientiert an Größen wie DEF LEPPARD, WARRANT oder MÖTLEY CRÜE, ohne auch nur ein einziges Klischee auszulassen. Prägnante Riffs, zahlreiche Hooks und mitsingkompatible Refrains von Phil Vanderkill machen ebenso Laune wie die auflockernden Soli- und Instrumental-Parts.
SERGEANT STEEL zelebrieren ihre Songs wie es noch wenige Bands tun und darum scheren sie sich auch nicht darum, dass man ihre Idole aus allen musikalischen Nähten platzen sieht und hört. Egal ob das stampfende und coolen chören„Down To Mississippi“, das mich an WARRANT erinnert, der immer wieder mit Akustik-Parts aufgelockerte Stadion-Rocker „Alive“, den ich als Anspieltipp wärmstens empfehlen möchte, oder die getragene Powerballade „My Way“ – man hört einfach zu jder Sekunde, welche Freude die Musiker hier am Komponieren und Einspielen hatten.
Alles locker flockig, aber trotzdem gekonnt auf den Punkt und mit allen nötigen Genrekniffen. Wer es etwas heavier mag, der nehme „One Way Ticket From Hell“, das nochmal unterstreicht, dass auch Metal eine gewisse Rolle spielt. Vielleicht wissen es ja noch einige Oberösterreicher, aber die Band entstand ja aus der kultigen True Metal Truppe BLOOD STAINED. Beim saucool rockenden „Knight’s Tale“ will man kopfnickend die Sonnenbrille aufziehen, „My Girl“ zeigt dem Titel entsprechend nochmal Herzblut und „Rock Your Pants Off“ macht gegen Ende mit leichtem Musical-Flair und einer Prise STEEL PANTHER nochmal eine Menge Spaß und lädt zum Mitsingen ein.
Alles in allem liefern SERGEANT STEEL mit „Mister Sippi“ keine große Überraschung, aber ein Album, das durch und durch zeigt, dass hier Vollblutmusiker am Werk sind, die das Buch des Glam Rock der amerikanischen Prägung nicht nur studiert, sondern auch verstanden haben. Außerdem ist zum Vorgänger definitiv nochmal eine Steigerung und Weiterentwicklung zu spüren.
Tracklist „Mister Sippi“:
1. Down To Mississippi
2. Please Me Tease Me
3. Mama Didn’t Raise No Fool
4. Alive
5. My Way
6. One Way Ticket From Hell
7. Knight’s Tale
8. Caught In The Web
9. My Girl
10. Rock Your Pants Off
11. Cry Out Your Heart, Baby! Unplugged (Bonus Track)
Gesamtspielzeit: 41:20