Eine volle Ladung Blues-Rock liefert uns das dänische Rock-Trio BLINDSTONE mit ihrem neuen Werk „Scars To Remember“. Im Jahr 2003 brachte die Band ihr Debüt-Album raus und seit dem spielen Martin J. Anderson, Jesper Bunk (Bass) und Andres Hvidtfeldt zusammen und wirkten sogar an dem George Clinton Album „How Late Do U Have 2BB4UR Absent“ mit. Am 11. August bringen die drei ihr sechstes Studioalbum “A Scar To Remember“ auf allen Plattformen auf den Markt. Mit diesem Album erinnern uns BLINDSTONE daran, warum der Blues so fundamental für alle Rock-Subgenres ist. Also macht es euch gemütlich, stellt schon mal ein Glas Whiskey bereit und lasst euch in euere Couch sinken.
Weil wir gerade von der maßgeblichen Bedeutung des Blues sprechen, es geht los mit der ersten Nummer, „Embrace The Sky“. Die Lead-Gitarre geigt mit einem smoothen Lick auf, Andres haut am Schlagzeug voll rein und setzt damit das Energielevel auf eine ordentliche Stufe und kurz darauf kommen die Vocals leicht verzerrt zum Vorschein. Der Main Riff smooth und zieht sich durch den gesamten Song durch und der Chorus bleibt kurz und knackig: „Some help me embrace the sky“.
Nach dem zweiten Refrain liefert uns Martin an der Gitarre das erste, sehr feine, Solo des Albums – da wird die Erwartung für den Rest der Platte gesetzt. Die Drums hämmern solide durch die Bank und an dieser Stelle sei gleich mal gesagt, dass die Snare so richtig schön durch knallt und die Glocke am Ride Cymbal wirklich schön klingt. Wie es sich für ein Blues-Rock Album gehört, mit einem fetten Anschlag auf Em (wenn ich mich nicht irre) lassen die Jungs den ersten Song ausklingen.
Jetzt wird es mit „A Scar To Remember“ groovig und es gibt etwas zum Shaken. Wieder legt Martin einen äußerst smoothen Blues Lick hin und Andres knallt auf der Snare einen Wahnsinns Beat, und es dauert nicht lange bis die zweite Gitarre einsetzt und dazu soliert. Man merkt die drei Jungs aus Dänemark machen das alles nicht zum ersten Mal. Jesper groovt im Hintergrund dumpf am Bass herum und unterstützt das Schlagzeug spitzenmäßig. Obwohl die Vocals ruhig und gelassen sind, treiben sie den Song mit einer guten Energie voran und reißen einen mit. Nach dem zweiten Chorus gibt’s wieder ein fetziges Gitarrensolo, doch die Band schafft es wieder extrem cool in den letzten Verse einzusetzen. Ein würdiger Titelsong für das Album.
Weiter geht’s mit „Down To The Count“. Spätestens jetzt merkt man wie stimmig das Album in sich ist. An coolen Riffs, Rhythmen und Solos mangelt es definitiv nicht. Darüber hinaus fasst die Chatch-Phrase des Songs den Spirit der Band treffend zusammen „Struck down by the booze, whiskey had me scream and shout!!“
Obwohl das Schlagzeug schon die ganze Zeit einen Wahnsinns Sound hat und echt smoothe Rhythmen liefert denke ich mir schon die ganze Zeit, die Drums könnten noch mehr in den Vordergrund kommen. Und kaum ist der Gedanke zu Ende gedacht, da kommen sie. Wieder knallt die Snare, aber anstatt der Blues-Gitarre geben nun die Toms den Ton an. Ein Blick auf den Song-Titel und es wird alles klar „Drums Of War“. Ein Hammer Song mit einer wichtigen Message „The Unthinkable has happened“ – Krieg in Europa (zumindest die Interpretation des Autors).
Mit „Drifting Away“ wird es zum ersten Mal ruhiger. Auch hier ist der Name des Songs gut gewählt, denn jetzt gibt es etwas zum Abdriften. Die Geschwindigkeit wird rausgenommen und die Gitarre spielt eine Melodie als würde man vor dem Fenster sitzen, rausschauen, es ist grau und es regnet – nicht zu stark aber konstant. Der Mainriff zieht sich durch, und im letzten Drittel stimmt die Lead-Gitarre ein ruighes Solo an – bist du wahnsinnig, hier klingt die Gitarre unfassbar gut, so gut, dass der Song einfach mit einem Fade Out endet. Manchmal passt es einfach.
Kurz vor Schluss gibt es noch ein instrumentales Intermezzo mit „Fields Of Bethel“. Endlich dreht Jesper am Bass auf und zeigt was für ein Groove in ihm steckt. Trotz der kreischenden Gitarren, die im Vordergrund stehen, ist es der dumpfe Bass der den Song antreibt. Gerne mehr davon. „World Weary Blues“ – nochmal ammermäßige Blues-Rhythmen auf der Gitarre, sehr feine Licks von der Lead-Guitar und starke Vocals von Martin.
Overall bringen BLINDSTONE mit „A Scar To Remember“ ein Album raus, das bestimmt jedem Modern Blues Rock Fan ins Ohr geht. Vollgepackt mit starken Blues Rhythmen und den dazu passenden rockigen Gitarren-Solos. Die Vocals passen gut zum Gesamtsound und sind durchgehend stimmig. Das Schlagzeug klingt mega, besonders die Snare knallt überall ordentlich durch.
Eine perfekte Platte für einen Blues Rock-Abend unter Gleichgesinnten. Stellt schon Mal den Whisky bereit und genießt den Abend.
Tracklist „Scars To Remember“:
1. Embrace The Sky
2. A Scar To Remember
3. Down For the Count
4. Waste Your Time
5. Drums Of War
6. Drifting Away
7. In The Eye Of The Storm
8. The Fields Of Bethel
9. Shining On Through
10. World Weary Blues
Gesamtspielzeit: 44:11
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