The Road To Nowhere Tour 2020: NIGHT DEMON, SPEED QUEEN, TYTUS @ Escape, Wien (12.09.2020)

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Als NIGHT DEMON diesen Frühling ihr langerwartetes, drittes Studioalbum „Outsider“ veröffentlicht haben, wollte es bei mir nicht so recht zünden. Zu wenig eingängig, etwas zu anders als das Gewohnte waren die neuen Songs. Es war nur eine Frage der Zeit, bis eine so hart tourende Band wie NIGHT DEMON eine entsprechende Konzertrundreise ankündigte. Überrascht haben sie dann jedoch mit der Ansage, das neue Werk zur Gänze vortragen zu wollen. Macht retrospektiv aber auch Sinn, handelt es sich bei „Outsider“ ja um ein Konzeptalbum, wo das „Herausreißen“ einzelner Songs schon fast ein Frevel wäre.

Zur Vorbereitung für den im Escape angekündigten Gig lief dann „Outsider“ doch einige Male, und siehe da, plötzlich war der vermisste Funke endlich da. Und auch die Vorfreude…
Also gings bei septemberunüblichen fast 30 Grad rein in die große Stadt. Nach einem kleinen, zeitlichen Hick-Up beim Einlass (die nette Dame an der Kassa kam erst 10 Minuten nach dem angekündigten Beginn) spielten TYTUS ihre ersten Riffs vor einem sich erst nach und nach füllenden Zuschauerraum. Die vier Italiener aus, wie Sänger Ilija erwähnte, „Triest-E, Yugoslavia“ lieferten einen ansehnlichen Mix aus ihrer aktuellen EP „Roaming In Despair“ und älteren Songs. Klar huldigen auch sie den alten Helden der 80er, aber ich meinte auch eine dezente Dosis Punk wahrzunehmen.

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Für eine kurze Frischluftpause ging es raus aus dem dampfigen Keller an die laue Wiener Abendluft, danach mal zur Merchbude. NIGHT DEMON hatten da einiges für den geneigten Sammler mitgebracht… neben den üblichen T-Shirts und Patches gab es auch einen Fotoband zu erstehen und, Achtung Old-School!: ein Tourprogramm für die OUTSIDER-Tour. Nach TYTUS standen die Belgier SPEED QUEEN auf dem Programm und räumten gleich mal den „Hair of the evening“-Award ab. Sänger Thomas sah aus wie ein Musketier in Lederkutte, Gitarrist Andreas glich mit seinen knapp zwei Metern und seinen immensen Haaren und Bart einem Metal-Bigfoot.

Aber von der Behaarung abgesehen, machten SPEED QUEEN ihrem Namen alle Ehre und kredenzten hauptsächlich eins: feinsten Speed Metal. Andreas entlockte seinem Instrument einen dermaßen tighten Sound, dass es öfters klang, als ob zwei Gitarren präsent waren. Nach Brechern wie „Live Hard“ und „Speed Queen“ legten sie mit dem einem aufgemotzen Cover von ROSE TATTOO´s „Nice Boys“ noch eine Schaufel drauf. Zum Schluss gabs noch einen Stagedive von Fronter Thomas. Und das, ohne sich die Rübe an der niedrigen Escape-Lüftung zu ramponieren.

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Setlist SPEED QUEEN:
Midnight Murder
Live Hard
King Of The Road
Speed Queen
Fly High
Nice Boys (ROSE TATTOO)
Eye To Eye
Stay Drunk
Fire

Nach kurzer Umbaupause war es Zeit für NIGHT DEMON. Kurz angeheizt durch DEMON´s „Night Of The Demon“ wurden Jarvis und Armand vom knackevollen Escape willkommen geheißen. Auf dem Drumhocker nahm ein neues Gesicht Platz: Brian Wilson, der seit Mai mit von der Partie ist.

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Wie angekündigt, wurde zuerst das gesamte „Outsider“ Album vorgetragen, nach dem kurzen Intro kam auch schon der Titelsong und danach „Obsidian“ dran. Rauchfontänen schossen empor und raubten die Sicht im doch kleinen Raum. Beim vorletzten Song des „Outsider“ Sets zeigte Jarvis, dass er bei „A Wake“ auch einfühlsameren Gesang draufhat. Nach „The Wrath“ wars dann Zeit für ein Best-Of aus dem NIGHT DEMON Katalog. Große Highlights waren „Dawn Rider” und “The Howling Man”. Immer wieder nutzen Armand und Jarvis die kleine Bühnenerweiterung ins Publikum, die aufgebaut war und gingen auf Tuchfühlung mit der Meute. Nach dem immer wieder Gänsehaut erzeugenden „Darkness Remains“ gings in eine kurze Pause. Als Zugabe gabs dann die „Heavy Metal Heat“, was perfekt zur tropischen Temperatur im Escape passte. Bei „The Chalice“ wackelte wieder Rocky das Bandmaskottchen über die Bühne und labte willige Fans aus seinem Kelch. Zu guter Letzt gabs noch die Bandhymne „Night Demon“ vor den Latz und die Band bedankte sich beim zufriedenen Publikum. Auch bedankten sie sich dafür, dass die Fans immer noch kamen, obwohl sie die letzten Jahre so oft präsent waren.

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Setlist NIGHT DEMON:
(Prelude)
Outsider
Obsidian
Beyond The Grave
Rebirth
Escape From Beyond
A Wake
The Wrath
Welcome To The Night
Empires Fall
Screams In The Night
Dawn Rider
The Howling Man
Full Speed Ahead
Darkness Remains

Heavy Metal Heat
The Chalice
Night Demon

 


„Outsider“ zur Gänze zu spielen war kein Beinbruch für NIGHT DEMON. Recht viel länger hätte es allerdings nicht dauern dürfen, da es sonst zu viel Zeit geraubt hätte, um die doch mittlerweile zahlreichen Hits der Band vorzutragen. Somit wars ein feiner Konzertabend inklusiver guter Vorbands. NIGHT DEMON dürfen ruhig weiterhin im ¾-Jahrestakt vorbeischauen.


Band-Links:
NIGHT DEMON, SPEED QUEEN, TYTUS

 

 


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