Im Frühjahr 2021 sorgten CAPRA rund um Gitarristen Tyler Harper, Drummer Jeremy Randazzo sowie Sängerin Crow Lotus mit ihrem wütenden HC-Punk Debütalbum „In Transmission“ für ordentlich Aufsehen. Nun legt das Quartett ihr Zweitlingswerk „Errors“ vor.
Und viele Fehler begehen die Dame und Herren in den kommenden gut 30 Minuten nicht, der von straighten Hardcore Beats getriebene Opener „CHSF“ lässt nicht nur aufgrund des verständlich geschrieenen aber nicht minder wütenden Sprechgesang von Frau Lotus sondern auch vom Riffgewitter Parallelen zu den vor geraumer Zeit verblichenen EVERY TIME I DIE erkennen. In eine ähnliche Kerbe schlagen dann auch das schon im Vorfeld veröffentlichte „Tied Up“ sowie „Silana“.
Wie der wütende Mix aus metallischen Harcore und Punk vermuten lässt, behandeln die Lyrics auch durch die Bank ernste Themen wie Mißbrauch, Traumata sowie psychische Erkrankungen, was ansich in diesem Genre nicht unüblich wäre, aber CAPRA bauen um die Texte eine düstere wie emotional mitreißende Atmosphäre, die ihresgleichen sucht, und so brennen sich Songs wie „Trauma Bond“ nachhaltig ins Gedächtnis und lassen einen so schnell nicht mehr los. Halten CAPRA das Tempo zu meist extrem hoch schleppt sich zu Beginn „King Slayer“ zäh aus den Boxen bevor pfeilschnelle Gitarrenläufe den wohl metallischsten Song auf der Platte einläuten. Generell sind die Songs nicht nur fett produziert sondern zeichnen sich im Vergleich zum Vorgängeralbum auch durch deutlich mehr Groove aus.
Niemand Geringeres als die großartige Candace Puopolo von WALLS OF JERICHO veredelt dann mit ihrer unvergleichchen Stimme nicht nur den Track „Human Commodity“ sondern gibt sich auch im dazugehörigen Video ein Stelldichein. Das Quartett reiht hier eine düstere wie zornige Breitseite an die nächste, lediglich das Piano auf dem abschließenden „Nora (Last Call)“ sorgt kurz für fast versöhnliche Töne.
Auf „Errors“ gehen CAPRA dorthin wo es weh tut und genau dieser Umstand macht auch die Qualität des Albums aus und übertreffen damit ihr an sich schon zwingendes Debütalbum spielend. Ein wütend rumpelndes und vorallem großartiges Hardcore-Album, dass ob seiner Intensität in vielen Best Of Listen 2023 zu finden sein wird.
Tracklist „Errors“:
1. CHSF
2. Tied Up
3. Silana
4. Trauma Bond
5. Loser
6. Kingslayer
7. Human Commodity
8. Transplant
9. Obligatory Existence
10. Nora (Last Call)
Gesamtspielzeit: 31:06
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