ernie fleetenkieker manifest
ERNIE FLEETENKIEKER
Ernie Fleetenkiekers Metal-Manifest
(Essays | Kurzgeschichten)

 


Label: Index Verlag
Format: (Buch)

Release: 16.06.2023


Metal ist nicht eine große Community! Dafür ist die Metal-Szene zu groß, mit viel zu vielen verschiedenen Individuen.“

Auf den ersten Blick würde man Ernie Fleetenkieker (ja, hier handelt es sich um einen Künstlernamen. Die Erklärung dazu findet sich im Prolog dieses Buches. (Anm. d. Zeilenverfassers)) eher als Präsident des örtlichen Hans Albers Fanclub einstufen, oder jemanden der dir während er sich mit der linken Hand die Pfeife stopft, mit rechts sämtliche Seemannsknoten in Windeseile knüpft. Aber da würde man das Buch nach seinem Umschlag beurteilen. In Wirklichkeit ist er vielen als Frontmann Seuche der Band FÄULNIS bekannt und betreibt seit Jahren auf Youtube seinen Krachmucker TV Kanal. Auf diesem kann er mittlerweile auf über 20.000 Abonnenten stolz sein. Jetzt gibt es seine Geschichten auch in schriftlicher und gedruckter Form.

 

Ernie (Jahrgang 1980) hatte schon länger den Gedanken unter seiner Schirmmütze, ein Buch zu schreiben. Nachdem der Versuch „den großen Roman des 21. Jahrhunderts“ zu schreiben, nach 20 Seiten stagnierte und auch der Nachfolger, ein ultimativer Survival Guide in Sachen Heavy Metal, es auch nur auf 50 Seiten schaffte, keimte der Gedanke in ihm, ein Metal-Manifest zu verfassen. Der Keim entwickelte sich und liegt uns jetzt als 360 Seiten starkes gebundenes Buch mit Goldprägung vor (bei mir war es nur eine PDF Promo Kopie, aber ich werd‘s mir sicherlich noch fürs Buchregal zulegen, denn die Bücher die einem gefallen sind auf einem USB Stick oder einer Festplatte einfach ein No Go).

Was erwartet dem geneigten Leser und Metal Fan (oder auch nicht, das Geschriebene soll ja laut Autor für alle sein) denn nun:

Ein Streifzug durch ein halbes Jahrhundert Metal-Geschichte, ein Blick in die Szene, Grundkenntnisse, Metal-Typen-Beschreibungen, Gedanken und Storys über Bands, deren Musik und den Covern ihrer Platten, die (vorerst) 20 Thesen der Heavy Metals, natürlich über den Teufel und seinen schlechten Einfluss, sowie Metal-Hymnen, Klassiker die man kennen sollte (oder sich sofort reinziehen muss), Einsteiger-Metal-Mixtapes, den diversen Genres und vielem mehr.

Aufgebaut sind diese Essays aber immer rund um die Lebensgeschichte und persönliche Erfahrung im Leben des Hrn. Fleetenkiekers, der mittlerweile auch schon seit 30 Jahren die härtere Gangart in Sachen Musik eingelegt hat. Begonnen hat es, wie bei wahrscheinlich vielen unter uns mit seichteren Rock, bei ihm waren es ROXETTE, dann kamen die SCORPIONS („Crazy World“; die SCORPS zähle aber auch ich bis zu diesem Album zu den besten Hard and Heavy Bands aus Deutschland) in sein Leben, danach IRON MAIDEN mit „The Number Of The Beast“. Über Death und Thrash kam er dann zum Black Metal.

Eine Leidenschaft die lange andauerte und der er bis heute treu blieb. Dann kam er aber wieder zurück zu den Wurzeln, sprich dem klassischen Metal der 80er, dem NWOBH, in denen er bis heute Perlen findet (da geht es ihm wie mir, obwohl ich in den 80ern schon live dabei war).

Und so kramt er in Erinnerungen von guten, wie schlecht, bis hin zu beschissenen Zeiten in seinem METAL-MANIFEST, um die Einstellung, Leidenschaft, Zusammengehörigkeit, aber auch den Irrwitz der Metal-Welt, dem eingefleischten oder eventuell zukünftigen Fan näher zu bringen.

Und das macht Ernie gekonnt und immer mit einem Augenzwinkern, wie zB. bei den (vorerst) 20 Thesen des Metal, oder die Klischees rund um die Szene und deren Anhänger. Aber wer kennt sich nicht, oder muss nach dem Gelesenen zugeben sich doch etwas selbst in der Beschreibung erkannt zu haben? Das Metal-Arschloch, den Gscheitwaschl (österreichisch für Besserwisser), den Voll-Proll oder den einzig wahren „trven“ Fan?

Man merkt dem METAL-MANIFEST an, dass hier wer am Werk war, der sich einiges mitgemacht und erlebt hat.  Abschließend stellt er dem Leser und sich selbst noch die Frage „Quo Vadis Metal“. Wohin geht die Reise in Zukunft, gibt es Hoffnung oder stirbt der ursprüngliche Metal, nach dem Abgang der großen Alten für immer aus?

Ich habe mir darüber auch bereits Gedanken gemacht, wie es einmal sein wird und gehe hier mit Ernie konform: Es wird anders sein, aber es gibt immer Hoffnung. Viele neue Bands die dem Old School Metal huldigen, stehen spielfreudig auf der Matte und warten auf ihre große Chance. Sehr gefreut hat es mich, dass zwei junge aufstrebende und wirklich hörenswerte Bands aus meiner Heimatstadt Linz mehrmals im Buch Erwähnung finden: VENATOR & EISENHAND

Das Buch endet mit dem Satz „Die Zeit ist zu schade für Scheiße

Also nutzt eure Zeit gut aus, und lest wieder Mal ein gutes Buch, zum Beispiel „Ernie Fleetenkiekers Metal-Manifest“, denn dieses Buch ist genau das Gegenteil jeglicher Ausscheidung.

 


Inhalt:
360 Seiten
81 Fotos (s/w)

 


Band-Links:

ERNIE FLEETENKIEKER – Ernie Fleetenkiekers Metal-Manifest ERNIE FLEETENKIEKER – Ernie Fleetenkiekers Metal-Manifest ERNIE FLEETENKIEKER – Ernie Fleetenkiekers Metal-Manifest

 

 


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ERNIE FLEETENKIEKER – Ernie Fleetenkiekers Metal-Manifest
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