Habe ich wo einen Boss HM-2 Effekt-Pedal Ausverkauf verpasst oder hat das Teil vielleicht einen runden Geburtstag? Denn in letzter Zeit sprießen die Stockholm-Syndrom Death Metal Bands im Geiste von ENTOMBED und DISMEMBER rund um den Globus aus der Versenkung. ENDSEEKER aus deutschen Landen sind nun alles andere als Newcomer und liefern mit „Global Warming“ ihr bereits viertes Werk. Aufmerksam wurde ich auf die Truppe, rund um Frontbrüller Lenny, mit ihrem grandiosen Debüt „Flesh Hammer Prophecy“ und da freut es mich, dass das neue Werk wieder in Richtung Debüt geht, zumindest schon mal was das coole Artwork betrifft.
Und so rumpelt man in bester HM-2 Manier mit sägendem, etwas bewusst 90er-artigem, aber doch überaus druckvollem Sound aus den Boxen, sägt und hackt alles kurz und klein und wird den Idolen auch dieses Mal mühelos gerecht. Doch ENDSEEKER versuchen stets Neues – zumindest im Rahmen des Genres – liefern nach dem death/thrashigen Titeltrack mit „Hell Is Here“ oder im späteren Verlauf mit „C.B.V.“ auch schwarzangestrichenen Death Metal, trauen sich mit dem wütenden „Violence Is Gold“ oder dem treibenden „Hanging Gardens“ auch ein paar modernere Elemente zu und kriechen mit „Wheel Of Torture“ zähflüssig bis doomig aus der Analge. Lenny hat stets die richtigen Gurgler parat und braucht sich vor den genannten Genrerefenrenzen definitiv nicht verstecken. Dagegen ist der Titel „Terror“ mit flotten Beats und markschneidenden Schweden-Riffs definitiv Programm. Dafür wird es beim abschließenden „Nemesis“ intensiv, leicht apokalyptisch und passend dazu fast episch.
ENDSEEKER werden ihrem Namen einmal mehr gerecht und zeigen, dass man auch in Hamburg weiß, wie das Boss HM-2 Pedal zu bedienen ist und schaffen es sogar im doch schon etwas älteren Genre halbwegs neue Akzente zu setzen. Ein fettes, ungestümes, aber doch durchdachtes Stück Death Metal, nichts weniger ist „Global Worming“!
Tracklist „Global Worming“:
1. Global Worming
2. Hell Is Here
3. Violence Is Gold
4. Wheel Of Torture
5. C.B.V.
6. Terror
7. Hanging Gardens
8. Our Only Life
9. Nemesis
Gesamtspielzeit: 40:23