Lingua Ignota: Part I
(Progressive Death Metal | Modern Metal)
Label: Napalm Records
Format: (EP)
Release: 02.02.2024
Die fast schon exotisch erscheinenden Melodic/Modern/Progressive Death Metaller PERSEFONE, stammen diese doch aus dem kleinen und unscheinbaren Andorra, sind zurück. Dieses Mal ließen die Herren ihre Fans aber nicht so lange warten, lagen doch mehr als fünf Jahre zwischen den beiden letzten Longplayern. Mit „Lingua Ignota: Part I“ hat man nun fast zwei Jahre nach „Metanoia“ eine erste von mehreren EPs, wie der Titel schon suggeriert am Start. Mit einer knappen halben Stunde, bietet die 2001 gegründete Truppe aber sogleich umfangreiche und starke Kost.
Das Werk beginnt mit wabernden Synthies und heftig geschrienen Vocals von Daniel R. Flys und macht es mit dem Intro „Sounds And Vessels“ auch sogleich spannend. Das folgende „One Word“ erzeugt in seinen sechs Minuten dichte, heftige und doch positive Atmosphäre, sodass man hier fast eine Zusammenarbeit mit DEVIN TOWNSEND und seinen Projekten vermuten könnte. Eindringliche Keyboardteppiche, hypnotisierende Beats, diverse heftige Attacken und doch viel Gefühl und Liebe zum Detail sind hier förmlich spürbar. Nichts für schwache Nerven, und doch gefällig und eingängig, das sind PERSEFONE auf dieser EP. Das folgende „Lingua Ignota“ ist nicht minder heftig ausgefallen, startet aber mit gefälligen Akustik-Klängen, diese werden aber bald von voluminösen Riff-Salven, gefälligen Keys, die zwischen Power Metal und Prog schwanken und eindringlichen teils dem Industrial Metal zugehörigen Gesängen abgelöst.
Die Songstrukturen sind komplex, kommen aber dennoch immer wieder auf den Punkt, etwas Core hier, dann wieder moderner, verspielter Death Metal hier, aufgepeppt durch elektronische und futuristische Elemente und Melodien und fertig ist die spannende und intensive Klanglandschaft. Auch „The Equable“ beginnt ruhig und mit gefälligen Klängen, aber auch verspielter Gitarrenarbeit und mündet in einen äußerst hymnischen Refrain, der sich ins Ohr bohrt, bevor das kürzer gehaltene und ambiente „Abyssal Communication“ mit progressiven Klänge á la LEPROUS, dessen Mitglieder ja schon öfter Gast der Band waren, abschließt.
“Lingua Ignota: Part I” ist reif, komplex und verdammt stark. Das macht natürlich Lust auf den zweiten Teil und weckt Interesse an einer adäquaten Live-Umsetzung. PERSEFONE ist eine kreative und hochprofessionelle Band, die ihre eigene Nische geschaffen hat und in Zukunft noch so einiges zu bieten haben wird.
Tracklist „Lingua Ignota: Part I“:
1. Sounds And Vessels
2. One Word
3. The Equable
4. Lingua Ignota
5. Abyssal Communication
Gesamtspielzeit: –
Band-Links: