Open Wide, O Hell
(Melodic Death Metal)
Label: Lifeforce Records
Format: (LP)
Release: 22.03.2024
Gleich zwei Mal durfte ich mich anno dazumal 2008 von den Live-Qualitäten der deutschen Melodic Deather FALL OF SERENITY überzeugen. Seither ist viel Wasser die Donau heruntergeflossen und wirklich was passiert ist seit dem letzten Album „The Crossfire“, das bereits 2007 erschien, nicht. Nun sind die Herren, die teils aus Sachsen, teils aus Thüringen stammen, wieder da und haben nach 17-jähriger Pause ihr fünftes Werk „Open Wide, O Hell“ mit im Gepäck.
Überraschend ist nicht nur, dass das LineUp stabil blieb nach dieser langen Pause, sondern auch, dass es die Deutschen schaffen, dort anzusetzen, wo sie einst aufhörten, aber dennoch die Zeichen der Zeit erkannt haben. So ist dieses Werk eine wunderbare Mischung aus alten Tugenden und neuen Ideen. Fett bratende Riffs, tiefe Growls, teils langgezogene, melodische Parts und tighte Rhythmen bestimmen das Geschehen. John Gahlert, der seit einiger Zeit auch mit Kollegen von HEAVEN SHALL BURN bei EXTERMINATION ORDER brüllt und auch live mit DESERTED FEAR um die Häuser zieht, zeigt sich dabei erfrischend variabel und verzichtet komplett auf cleane Parts, während die Rhythmiker mal dynamisch, mal hypnostisch und vereinamend und die Gitarren-Front aus einem Mix von knackigen, mal groovend, mal flotten Riffs und eindringlichen Melodien agieren.
So weit so bekannt von FALL OF SERENITY, doch wie gesagt, gibt es auch neue Kniffe und so schleicht sich immer wieder ein gewisser Black Metal Faktor in den Sound ein, den man von der Band so noch nicht vernahm und auch im Detail findet man so manch neue Details. Unterbrochen wird das Melodic Death Geballer von zwei kurzen, aber interessanten Intermezzi und im finalen, treibenden Kracher „I Am The End“ gibt es sogar ein paar halbcleane mehrstimmige Parts noch mit auf den Weg, ehe das Album ein würdiges Ende findet.
Die Pause hat FALL OF SERENITY in musikalischer Hinsicht definitiv nicht geschadet, denn die Deutschen sind zugleich reifer und gefestigter, aber auch experimentierfreudiger geworden, alles aber ohne die eigenen Wurzeln zu vergessen.
Tracklist „Open Wide, O Hell“:
1. Thy Pathway
2. Darkness, I Command
3. I Don’t Expect I Shall Return
4. Wastelands
5. I
6. Chaos Reign
7. A Winter Song
8. To Tear The Flesh
9. …But Grim Will Follow
10. II
11. I Am The End
Gesamtspielzeit: 37:39
Band-Links: