Bad Blood
(Post-Hardcore | Metalcore)
Label: Napalm Records
Format: (LP)
Release: 12.04.2024
Die von Sängerin/Shouterin Jules Mitch gegründeten SETYØURSAILS setzen ihre namensgebenden Segel offensichtlich auch im Sturm, oder erzeugen diesen auf ihrem dritten Longplayer „Bad Blood“ wohl auch selbst. Und auch, wenn man die komplette Rhythmus-Fraktion seit dem Zweitwerk austauschen musste, stehen die Zeichen gut, dass sich die Kölner Post-Hardcore Truppe in die Oberliga spielt.
„Bad Blood“ ist nämlich eine halbstündige Tour de force und hat es nicht nur gewaltig in sich, sondern ob seiner Komplexität auch so einiges an Details zu bieten. Schon der Opener und Titeltrack setzt ein klares Statement. „Bad blood!“ brüllt Jules gekonnt, driftet dann zu fetten Riffs und tighten Rhythmen auch in halben Rapgesang ab und da passt es auch, dass mit Adrian Estrella von ZEBRAHEAD ein echter Profi auf dem Sektor mitmischt. Im Hintergrund schwirren interessante Synthies, während sich die beiden ihre Vocals an den Kopf brüllen. Verschnaufpausen? Fehlanzeige! Auch, wenn der gefällige Refrain, fast radiotauglich ins Ohr geht, bleibt keine Zeit zum Abkühlen, denn selbiger will lautstark mitgeträllert werden.
„Best Of Me“ holt dann mit mehr elektronischen Effekten und einem stampfenden Rhythmus gekonnt runter. Der Gesang ist auch mit Effekten versehen, variiert im Verlauf von kreativ-verrückt und abgefahren, über brutal bis hin zu engelsgleich. Eine Hymne, wie sie im Buche steht. Leicht macht man es dem Hörer trotz einprägsamen Chorus auch im vertrakten „T.F.M.F.“ nicht, dafür bietet sich „Halo“ als waschechter Hit für die Bühne an und beim rockigen „Lately“ holt die Fronterin einmal mehr die Goldkehle raus und zeigt, warum FUTURE PALACE und ANNISOKAY die Band gerne mit auf Tour nahmen. Reißerisch lädt dann noch das poppige „Bad Company“ zum Hüpfen und Mitsingen ein, „In My Head“ vermischt nochmal gekonnt Härte und Eingängigkeit und „Heart Attack“ setzt auf eine leichte Kitsch-Patitur und Stadiontauglichkeit, ehe man bei „Eternally“ nochmal alle wichtigen Facetten aufzeigt und einen weiteren Hitkandidaten liefert.
Ausfälle sucht man auf „Bad Blood“ vergeblich und auch wenn man einige Anläufe braucht, so ist dieses intensive und komplexe Stück Post-Hardcore bzw. Metalcore gefüllt mit Ohrwürmern, Hymnen und Hitkandidaten, die sich so manch anderer Genrevertreter nur ein oder zwei davon auf ihrem Album wünschen würden. „Bad Blood“ zeigt, dass SETYØURSAILS noch eine große Zukunft vor sich haben.
Tracklist „Bad Blood“:
1. Bad Blood
2. Best Of Me
3. T.F.M.F.
4. Halo
5. Lately
6. Dangerous
7. Bad Company
8. In My Head
9. Heart Attack
10. Eternally
Gesamtspielzeit: 33:44
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