ghostkid hollywood
GHØSTKID
Hollywood Suicide
(Trancecore | Metalcore)

 


Label: Century Media
Format: (LP)

Release: 22.03.2024


Das größte Problem, das die Kunst heutzutage hat, ist, dass sie nicht mehr weh tut

Mit „Hollywood Suicide“ geht der Sänger, Ex-ESKIMO CALLBOY und Geisterkind Sebastian „Sushi“ Biesler mit seinem neuen Projekt GHØSTKID in die zweite Runde. Schon das Debüt zeigte, wo die kreativen Differenzen mit den ehemaligen Kollegen lagen, denn auch wenn man hier weiterhin Trancecore-Elemente fand, von Humor und Leichtigkeit war da nicht viel zu spüren und das führt der Gelsenkirchner mit seinen Jungs auch auf dem Zweitwerk „Hollywood Suicide“ fort.

Technisch kann man der Platte schon mal nichts vorwerfen. Die Riffs sind fett, die Rhythmen tight, die Shouts und Gesänge von Sushi haben sich weiter verbessert und auch die Produktion ist auf höchstem Niveau. Fans seines früheren Schaffens müssen sich aber auf düster, depressive und melancholische Klanglandschaften einstellen. Dennoch sind die Refrains stets eindringlich, laden zum Mitträllern ein und gefallen meist auf Anhieb. Dazwischen wird es aber ziemlich ernst, wie schon das „Suicide“ im Titel suggeriert. Die Kontraste stimmen aber und so manch veritabler Wutausbruch wird für fette Moshpits sorgen.

Aber nicht nur das. Sushi hat auch eine Agenda und möchte provozieren, denn er ist der Meinung, dass Kunst nicht das ist, was sie mal war, denn die soll am besten wehtun und damit auch zum Nachdenken anregen. So ist der zweite Track nach dem furiosen Titeltrack nachdenklicher ausgefallen. Verdammt langsame Rhythmen, verheißungsvolle Keyboardsounds und getragener Gesang dominieren „S3x“, im Refrain wird es aber hymnisch und man hört Sebastian den Schmerz in der Stimme an. Umso wütender wird es im mit hüpfenden Rhythmen ausgestatteten Industrial Metalcore Track „FSU“, wohingegen „Heavy Rain“ wieder auf die Tränendrüse drückt und irgendwo zwischen Core, Gothic und Pop-Rock sich als Single anbietet. Und so macht GHOSTKID vor kaum einem Genre Halt, solange es irgendwie dazu passt.

Die elektronischen Sounds gehen in alle Richtungen, darunter auch Trap, die Metaleinflüsse bleiben vorrangig den Core-Wurzeln treu, werden aber eben durch Rock, Gothic und so manch Pop-Element gekonnt ergänzt. Nehmt zum Beispiel die bedrohlich Soundcollage „Valerie“, bei dem der Fronter zwischen gesprochenen und hymnischen Vocals wechselt, das mit kreativen Synthies ausgestattete und hymnische „Black Cloud“ oder das stark verzerrte „Murder“, bei dem Deathstep bzw. DupStep Pionier Code:Pnadorum hörbar mitmischt und ihr hört wie kreativ und abwechslungsreich das Geistkind zu Werke gehen kann, will und es auch tut.

Nach etwas mehr als einer halben Stunde endet das Album fast schon entspannt und rockig mit der Hymne „Helena Drive“ und zeigt, dass Sushi noch lange nicht am Ende seiner Kreativität ist, sondern gerade erst damit angefangen hat. Und so haben wir eine Win:Win Situation. Wer auf die lustige Seite von EC steht, der hat noch das Original, wer es tiefgründiger mag, der greift auf GHØSTKID zurück!


Tracklist „Hollywood Suicide“:
1. Hollywood Suicide
2. S3X
3. FSU
4. Heavy Rain
5. Valerie
6. Black Cloud
7. Ugly
8. Blood
9. Murder feat. Inhuman
10. Dahlia
11. Helena Drive
Gesamtspielzeit: 36:47

 


Band-Links:

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GHØSTKID – Hollywood Suicide
LineUp:
Sebastian „Sushi“ Biesler
Jan Marco „Jappo“ Heinz
Christian „Chris“ Kisseler
Stanislaw „Stanni“ Czywill
Joakim Stephan „Steve“ Möller
8
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