while she sleeps self hell
WHILE SHE SLEEPS
Self Hell
(Metalcore)

 


Label: Spinefarm Records
Format: (LP)

Release: 29.03.2024


Bei so manch Band im Sektor des Metalcore, die in den letzten Jahren aus den Staaten oder auch Teilen Europas hier groß aufschlug und auf großen Festivals und Tourneen für Aufsehen sorgt, frage ich mich, ob das Ganze berechtigt ist oder doch nur eine Modeerscheinung oder fetten Hype darstellt. Im Falle der Briten von WHILE SHE SLEEPS, fand ich vor allem auf „You Are We“ oder dem letzten Werk „Sleeps Society“, dass durchaus Substanz da ist. Doch nun ist das insgesamt sechste Werk „Self Hell“ der Überflieger aus Sheffiled da und das lässt mich etwas ratlos zurück.

Das Intro mag etwas prollig und überzeichnet daherkommen, macht aber Lust auf mehr. Dann folgt „Leave Me Alone“, ein elektronischer Metalcorebrocken, der mit vielen Elementen spielt, eine schön düstere Atmosphäre mitbringt, aber irgendwie nichts Halbes und nicht Ganzes ist und dazu auch noch komplett überladen mit zahlreichen Elementen spielen will. Style over Substance ist da das Zauberwort und das obwohl die Substanz von WSS doch eigentlich ganz gut ist, also das will was heißen.

Da kommt „Rainbows“ mit erdigem Riff schon knackiger daher, doch im Verlauf des Albums kommen mir immer mal wieder LINKIN PARK, LIMP BIZKIT und PAPA ROACH in den Sinn. Ja, richtig gehört, neben Metalcore-Elementen, die man schon zigmal gehört hat, dem x-ten Breakdown und kitschigen Synthies, die wohl auf Elfjährige abzielen, verzetteln sich die Briten immer wieder in unzähligen Ideen, die man unbedingt in jedem Song unterbringen wollte. Und natürlich dürfen dann auch gesprochene Samples nicht fehlen.

Das ist überaus schade, denn wenn man die einzelnen Refrains, Riffs und Beats herausnimmt, dann ist da unter der ganzen Schicht von unnötigem Zeugs, richtig gute Musik zu finden. Ich für meinen Teil, war schon nach drei Songs übersättigt und genervt und musste das Album immer wieder in kleinen Dosen „genießen“. Da half auch die Mitarbeit der Schwergewichte von MALEVOLENCE auf „Down“ nicht, denn die Mithilfe der Truppe versinkt wieder hinter allerlei generischem Zeug aus dem Automaten.

Auch wenn es nach einem Vollverriss klingt, was ich hier zu digitalem Papier gebracht habe, WHILE SHE SLEEPS sind potente Musiker und Sänger Lawrence „Loz“ Taylor weiß sein vielseitiges Organ emotional und intensiv zu nutzen, alles in allem wirkt dieses Album nicht wie ein Album oder einzelne Songs, sondern mehr wie eine experimentale Spielwiese, das mit guten Ansätzen, aber überladener Ausführung mehr abschreckt, als gefällt und einfach nichts groß hängen bleibt.


Tracklist „Self Hell“:
1. Peace Of Mind (feat. Aether)
2. Leave Me Alone
3. Rainbows
4. Self Hell
5. Wildfire
6. No Feeling Is Final
7. Dopesick (feat. Fin Power)
8. Down (feat. Alex Taylor)
9. To The Flowers
10. Out Of The Blue
11. Enemy Mentality
12. Radical Hatred / Radical Love
Gesamtspielzeit: 45:07

 


Band-Links:
while she sleeps self hell while she sleeps sleeps society WHILE SHE SLEEPS – Self Hell

 

 


 

while she sleeps self hell
WHILE SHE SLEEPS – Self Hell
LineUp:
Lawrence "Loz" Taylor
Mat Welsh
Aaran Mckenzie
Adam Savage
Sean Long
Guests:
Aether
Alex Taylor (Malevolence)
Fin Power (Stone)
5
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