Aber hallo! Das Paket, das mir die Newcomer aus Linz GRAUFAR nach Hause geschickt haben, kann sich sehen lassen. Fesches Digipack mit coolem Artwork, schönem Old-School Schriftzug (den man sogar lesen kann!) und dazu noch handsigniert. Da freut sich das Sammlerherz! Aber kann das Material auch mit der Verpackung mithalten?
Auf jeden Fall! Mit sattem Sound und einer ebensolchen Mischung begrüßen die Black Metaller mit „Nyctophile“, knarzigen Vocals von Fronter Gernot Graf, der wie seine meisten Kollegen zuvor bei einer Band namens WEGTAM war, während nur Gitarrist Michael Herber aktuell noch bei den ebenfalls grandiosen Newcomern NAIRE eine zweite Heimat hat.
Der Track stampft gekonnt nach vorne, bohrt sich mit intensiven Melodien ins Ohr, während die Rhythmusgitarre für mit dem Bass für Druck sorgt und Drummer René Hinum recht pathethisch und meist gemächlich in die Felle haut, aber auch gerne mal die Doublebass auspackt. Ein gewisser Death Metal Einschlag, der aber das gewisse Etwas in den Sound bringt, ist nicht von der Hand zu weisen. Die ganz trven müssen also tapfer sein. Auch das ruhige Mittelstück mit cleanen Gitarren und dichter Atmosphäre gefällt. „Intrusive Thoughts“ zieht dann das Tempo gewaltig an, groovt wie Sau und zeigt nochmal andere Seiten der Band. Im letzten Drittel befinden wir uns aber dann definitiv im kühlen Norden der 90er. „Lies“ ist dann überraschend punkig im Beat und verdammt dynamisch, während „Authortarian Scum“ SATYRICON als Inspirationsquelle vermuten lässt. Richtig hektisch und heftig wird es im Titeltrack samt rasenden Parts irgendwo zwischen Black-, Death und Thrash Metal. Außerdem vernehmen meine Ohren auch deutschsprachige Vocals, die von einem „Fest im Leichenhaus“ verkünden. Zu guter Letzt wollen GRAUFAR nochmal zeigen, was sie können und bieten in den fast acht Minuten „Vendetta“ nochmal eine Reise durch die vielen Inspirationsquellen, kreatives Songwriting und enormer Spielfreude wie ebenso hohen Härtegrad.
Tracklist „Scordalus“:
1. Nyctophile
2. Intrusive Thoughts
3. Lies
4. Authoritarian Scum
5. Scordalus
6. Vendetta
Gesamtspielzeit: 31:15
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