Metal Gods
(Heavy Metal | True Metal)
Label: Century Media
Format: (LP)
Release: 26.07.2024
DREAM EVIL; eigentlich eine extrem talentierte, aufstrebende und professionelle Band, die einst im Jahre 1999 von Gus G. (FIREWIND) gegründet wurde, die jedoch nie ganz die Aufmerksamkeit wie die Kollegen von HAMMERFALL oder anderen Power Metal Bands mit starkem True Metal Einschlag, erhalten haben. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass die Truppe schon für das letzte Werk „Six“ sich sieben Jahre Zeit gelassen haben, auch „Metal Gods“ brodelte ebenso lange in der schwedischen Stahl-Küche.
Doch nun ist „Metal Gods“ endlich da und obwohl man mit Sören Fardvik seit 2019 einen neuen Drummer, der hier seinen Studio-Einstand gibt, hinter den Kesseln sitzen hat, so hat sich nicht viel geändert im Sound der Nordmänner rund um Stimmgewalt Niklas Isfeldt. Fans werden ob der Wucht, mit der die Herren hier in den Titeltrack starten, entzückt sein. Fette Riffs, drückend wummernder Bass und tighte Rhythmen eröffnen begleitet von Heavy Metal Ganshouts, wie sie eben auch die Hammerschmeißer verwenden. Da verändert es nicht, dass wenn man in Niklas‘ Vita etwas gräbt, erkennt, dass dieser auf vielen Alben der schwedischen Kollegen in genau solch wuchtigen Backings mimitschte. Inhaltlich behandelt der Track natürlich die großen Helden des Genres und so bekommen JUDAS PRIEST, (natürlich) MANOWAR oder IRON MAIDEN hier ihr lyrisches Tribut mit passendem Pathos serviert.
Schon jetzt möchte man mit gereckten Fäusten vor einer großen Festivalbühne stehen, am besten mit Bier in der Hand und bestem Sommerwetter. Und da folgt auch schon „Chosen Force“, ein Song, der nicht zufällig bekannt tönt, verfolgt man mit Songs wie „The Chosen One“, „The Unchosen One“ oder „Chosen Few“ von vorangegangenen Alben hier einem melodischen wie inhaltlichen Thema, das sich mittlerweile über mehr als 20 Jahre erstreckt. Niklas singt hymnischer, es gibt bombastische Keys, aber auch die markante, teils an den Rock grenzenden Riffing von Mastermind Fredrik Nordström und Mark Black. Man hört den Schweden auf jeden Fall an, dass sie ein eingespieltes Team sind und beim Komponieren und Einspielen viel Herzblut, aber auch Spaß reingesteckt haben.
Ansonsten liefern DREAM EVIL ohne größere Überraschungen alles was von ihnen erwartet. Die Doublebass-Hymne „The Tyrant Dies At Dawn“ erinnert mit seinem überaus eingängigen Sing-along Refrain etwas an SERENITY, „Lightning Strikes“ packt Leder und Nieten so gekonnt aus, dass auch Rob Halford schmunzeln muss und mit „Masters Of Arms“ gibt es einen treibenden Hit, der zum Mitbrüllen einlädt und zu Beginn auch ein paar filigranere Töne zulässt. Auf eine klassische Ballade verzichtet DREAM EVIL zwar dieses Mal gänzlich, für Gefühl sorgt man mit cleanen Gitarrenparts und vor allem durch den abwechslungsreichen Gesang des Fronters auch so für genug. Es folgen weitere Stampfer, Banger und True Metal Hymnen, ehe das bombastischer angehauchte „Y.A.N.A.“ nochmal eindrücklich zeigt, dass die Herren aus Schweden alles andere als unterschätzt werden sollten.
DREAM EVIL bleiben in ihrer Komfortzone und liefern zwar nicht das beste Album ihrer Karriere, können aber wieder besser an die Anfänge anknüpfen als auf „Six“ und bieten ihren Fans alles, was der geneigte Power/Heavy/True Metal Fan zum Überleben braucht und damit zu Recht einen festen Platz im „Book Of Heavy Metal“ besetzt. Bleibt zu hoffen, dass man nun wieder etwas aktiver agiert, öfter auf Tour geht und nicht wieder mehr als eine halbe Dekade bis zum nächsten Werk verstreichen lässt.
Tracklist „Metal Gods“:
1. Metal Gods
2. Chosen Force
3. The Tyrant Dies At Dawn
4. Lightning Strikes
5. Fight In The Night
6. Masters Of Arms
7. Born In Hell
8. Insane
9. Night Stalker
10. Y.A.N.A.
Gesamtspielzeit: –
Band-Links: