Es war ein heißer Abend, das Thermometer zeigte 36 Grad, und die Energie im Club Chelsea war förmlich greifbar. Die Punk-Rocker von BELVEDERE aus Kanada betraten die Bühne und die Menge war schon gut dabei, als die ersten Akkorde von „Closed Doors“ zu hören waren. Steve, der Frontmann und Leadsänger war wie immer gut gelaunt und mit einem breitem Grinser im Gesicht verteilte er ein paar Air Kicks, und schon ging’s ab!
Für die Leute, die BELVEDERE kennen, wissen, dass es kaum einen langsamen Song gibt. Mitten im Set kündigte der Sänger an: „Here’s a slow song“, doch die BPM gingen nur weiter rauf. Noch war der Club relativ ruhig, aber das änderte sich schnell, als der Gitarrist ein Schredder Solo hinlegte und mit seiner Metalmähne dem Publikum die klassische Windmill machte, während der Drummer mit Lichtgeschwindigkeit durch jeden Song hämmerte.
„Hindsight Is The 6th Sense“ kündigte der Sänger an und brachte damit ein bisschen was vom aktuellen Album auf die Bühne. Der Riff von “Elephant March” ging durch das Chelsea und das Publikum feierte ordentlich ab in der mittlerweile sauerstoffleeren Halle.
Die kurze Umbauzeit nutzen alle Gäste dementsprechend, um frische Luft zu schnappen und den Bierhaushalt aufzufüllen.
Als STRUNG OUT auf die Bühne kamen war das ausverkaufte Chelsea dann auch tatsächlich zum Bersten voll. „Thank You, I thought nobody would show up,“ sagte der Sänger Jason Cruz, und dafür gabs ordentlichen Applaus, selbst bis in die letzten Reihen. Ein bisschen soziale Kritik darf natürlich nicht fehlen, Robotergeräusche kamen über die Lautsprecher und Jason untermalte diese mit und einer Art 80s Robot-Dance.
Als dann „Animals And The Machine“ angestimmt wurde, ging es richtig rund. Der Sound hätte zwar besser gemischt sein können, aber das störte hier niemanden im kleinen, schwitzigen Chelsea. „We Are STRUNG OUT!“ schrie die Band ins Mikrofon, während der Veranstalter (Mike Ramone von Music Junky Bookings) Wasser an die Band verteilte, ja so heiß und stickig war es. Absolutes Highlight war natürlich auch der Song „Analog“, sogar mit dem Originalintro bei dem es dann erst recht ordentlich zur Sache ging, aber prinzipiell war das ganze Konzert durchgehend von kleinen Moshpits vor der Bühne geprägt.
Als Zugabe gabs dann noch „Velvet Alley” und natürlich durften auch ein Stagedives aus dem Publikum nicht fehlen – einmal, zweimal, dreimal sprangen Leute euphorisch von der Bühne in die Menge. Tja, das brachte den Abend zu einem grandiosen Ende.
Setlist STRUNG OUT:
Future Ghosts
Exhumation Of Virginia Madison
The Kids
Too Close To See
The Animal And The Machine
Ashes
Firecracker
Analog
In Harm’s Way
Everyday
Velvet Alley
Daggers
White Owls
Bring Out Your Dead
Matchbook
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