Mehr als ein Jahr ist seit der Beinahe-Tragödie im Hammersmith Odeon vergangen. Nachdem IRON MAIDEN eine triumphale Tournee ohne Zwischenfälle hinter sich gebracht haben, halten die Verantwortlichen von Scotland Yard die Band für außer Gefahr. Der furchterregende Father Archibald ist jedoch immer noch auf freiem Fuß, sinnt auf Rache und hat nach wie vor das Ziel, die legendäre Metal-Band auszulöschen. Aber was sind die wahren Ziele der Bruderschaft? Wir befinden uns mitten im Kalten Krieg, und die Spannungen zwischen den beiden Supermächten nehmen stündlich zu – ein Vorwand genügt, um das Schlimmste zu bewirken. Zwei entführte Wissenschaftler, ein Bündel verschwundener Dokumente und mysteriöse Morde stellen die Ermittlungsfähigkeiten der Londoner Geheimdienste und der Polizei auf die Probe.
Nur eine Person kann helfen, alle Ereignisse miteinander zu verbinden: Inspektor Andrew Briggs. Doch er arbeitet nicht mehr im Außendienst und kann sich nicht von den Geschehnissen erholen. Er ertränkt seinen Kummer über den Verlust von Hannah und Luke in Alkohol. Da klopft Constable Ward an seine Tür…
So lautet der Klappentext des zweiten Teils der Reihe von Antonio Biggio. „Eddie’s Grave“ ist der Titel des Romans, der den Leser zurück in die Zeit versetzt, als sich IRON MAIDEN auf den Bahamas befanden, um das Album „Powerslave“ aufzunehmen. 1984 war der Kalte Krieg und die Angst vor einem nuklearen Konflikt allgegenwärtig. Diese Angst nutzt die Bruderschaft rund um Father Archibald aus, um ihr Ziel zu erreichen: IRON MAIDEN. Im Grunde hat Biggio einen politischen Thriller geschrieben, der mit Anekdoten rund um die Band und das zukünftige Album aufgelockert wird. Auch der neu eingeführte Charakter, die CIA-Agentin Rachel Ward, die bei der Aufklärung mit Inspektor Briggs zusammenarbeitet, ist eine eingefleischte Maiden-Fan. So erfährt der Leser zum Beispiel, wie das letzte Konzert der „Piece Of Mind“-Tour abgelaufen ist, bei dem am Ende Eddie auf der Bühne getötet wurde, oder wie der Song „Rime Of The Ancient Mariner“ entstanden ist. Diese Geschichten sind im Gegensatz zum Rest des Romans keine Hirngespinste, sondern beruhen auf Tatsachen, Videos und Berichten aus dieser Zeit. Biggio hat sich bei der Recherche von keinem Geringeren als Stjepan Juras helfen lassen, der für seine Bücher rund um die britische Kultband bekannt ist.
Persönlich muss ich sagen, dass mich der erste Teil („Eddie Must Die“) mehr unterhalten hat, da „Eddie’s Grave“ eher ein Agententhriller ist (der jedoch dennoch genügend Action bietet) als ein Krimi. Die eingefügten Passagen über die Band wirken eher wie Auflockerungen als ein roter Faden, der die Geschichte miteinander verknüpft. Aber kch kann ihn dennoch weiterempfehlen, denn man wird schon ganz gut unterhalten – 306 Seiten lang.
Einen kleinen Tipp möchte ich dem interessierten Leser noch mit auf den Weg geben. Solltet ihr über einen Kindle verfügen, dann lest das Buch auch darauf. Nicht nur, dass das Buch über Prime Unlimited kostenlos ist, hilft die eingebaute Übersetzungshilfe beim Lesen des Öfteren weiter. Biggio, der eigentlich gebürtige Italiener ist und in London Englisch studiert hat, neigt dazu, nicht so gängige Wörter und Phrasen zu verwenden. Da steht man mit seinem Latein, oder besser gesagt seinem Schulenglisch und dem, was man sich über die Zeit aus Liedtexten und Filmen im Original angeeignet hat, dennoch schnell einmal an.
Format: Paperback
Seiten: 306
Sprache: Englisch
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