the crown - crown of thorns
THE CROWN
Crown Of Thorns
(Melodic Death Metal | Thrash Metal)

 


Label: Metal Blade
Format: (LP)

Release: 11.10.2024


Schon Anfang der 90er setzten sich Johan Lindstrand und seine Mannen unter dem Banner CROWN OF THORNS die nordische Melodic-Death-Metal-Krone auf. Zwar wechselte man im Jahr 1998 zum Namen THE CROWN, doch geändert hat sich seither nicht viel. „Crown Of Thorns“ ist somit nicht nur das zwölfte Werk der Ausnahmeband aus Schweden, sondern quasi auch eine Art abstraktes Self-Titled-Album.

Über die Jahre hat sich einiges getan, und so pausierte man gleich zwei Mal komplett und benannte sich auch mal kurz unsinnigerweise in DOBERMANN um. Dazu verlor man Johan auf dem Weg, konnte aber mit dem legendären Tompa Lindberg von den Kollegen von AT THE GATES und auch Jonas Stålhammar, der ebenfalls mal an der Front der schwedischen Tore stand, jeweils adäquaten Ersatz gefunden haben. Seit 2011 ist der Gründer und Sänger aber wieder mit dabei. Außerdem holte man dieses Jahr Marcus Sunesson (ENGEL, CYHRA) zurück, und auch die komplette Rhythmus-Fraktion wurde seit dem letzten Werk „Royal Destroyer“ erneuert.

Doch wer die Band kennt, weiß, dass man aus solchen Umständen eher gestärkt hervorgeht. So gibt es von Anfang an fetten Melodic-Death-Metal-Prügel, der irgendwo zwischen der Göteborg-Schule und astreinem 90er-Thrash, wie er im Norden zelebriert wurde, auf die Fresse haut. Die Tracks sind stets mit genügend Melodien versehen, es gibt halbwegs eingängige Refrains, auch wenn man weitestgehend auf cleane Parts verzichtet. Eigentlich bleibt alles beim Alten, nur im Detail findet man immer wieder coole Ideen in Form von rockigeren Riffs und fies düsteren Knüppelorgien, die teilweise so atmosphärisch und intensiv wie selten zuvor klingen. Ein gutes Beispiel dafür wäre das brutale, aber schön verspielte „Churchburner“. Mit „Martyrian“ lässt man den Hörer kurz verschnaufen, indem man drei cleane Akkorde anschlägt, prescht danach aber gleich mit vollem Elan nach vorne und erinnert an DARK TRANQUILLITY. „Go to Hell“ geht es gemächlicher an, wirkt teilweise wie eine traditionelle Heavy-Metal-Scheibe mit Death-Metal-Einflüssen und überrascht mit eindringlichem Sprechgesang, der sich dann steigert. Hier kommt doch Johans Lindstrands ONE MAN ARMY (wann gibt es da eigentlich endlich die Reunion?) durch. Abwechslung ist weiter Trumpf, und so tönt mancher Refrain fast episch, während andere Parts fast schon rotzig und punkig daherkommen. Erst sperrig und hakelig, entwickelt sich „The Night Is Now“ zum treibenden Death-Rocker. Das 2-Minuten-Geschoss „The Agogator“ schraubt die Birne in bester 90er-Manier ab, und mit dem schwarzmetallisch angestrichenen Finale „The Storm That Comes“ verblüfft man zum Schluss noch mit engelsgleichen Frauengesängen, die sich überraschend gut einfügen.

THE CROWN haben es noch drauf und zeigen sich so stark und mutig wie schon lange nicht mehr. Neben klassischem Göteborg-Melodic-Death/Thrash-Geballer gibt es nun mehr atmosphärische Parts, eine Prise mehr Melodien und auch mal Ausflüge in artverwandte Genres sowie ein paar modernere Ansätze. Dennoch schafft es die schwedische Legende, nichts an Durchschlagskraft zu verlieren und rundet „Crown of Thorns“ perfekt ab.

 


Tracklist „Crown Of Thorns“:
1. I Hunt With The Devil
2. Churchburner
3. Martyrian
4. Gone to Hell
5. Howling At The Warfield
6. The Night Is Now
7. God-King
8. The Agitator
9. Where Nightmares Belong
10. The Storm That Comes
11. Eternally Infernal
12. No Fuel For God
13. Mind Collapse

Gesamtspielzeit: 45:45

 


Band-Links:
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THE CROWN – Crown Of Thorns
LineUp:
Johan Lindstrand
Marko Tervonen
Marcus Sunesson
Mattias Rasmussen
Mikael Norén
9
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