FIT FOR AN AUTOPSY – The Nothing That Is
FIT FOR AN AUTOPSY
The Nothing That Is
(Deathcore)

 


Label: Nuclear Blast Records
Format: (LP)

Release: 25.10.2024


Mit „Oh What The Future Holds“ haben FIT FOR AN AUTOPSY 2022 ein echtes Meisterwerk abgeliefert. Die Band hatte sich weit über die Grenzen des Deathcore hinaus entwickelt und in manchen Momenten sogar progressivere Parallelen zu Genre-Giganten wie GOJIRA aufgezeigt. Die Messlatte lag also verdammt hoch für den Nachfolger „The Nothing That Is“ – vielleicht zu hoch.

Der Opener „Hostage“ macht zunächst alles richtig und zeigt, wozu die Band in der Lage ist. Der Track ist ohne Frage der stärkste des Albums. Die geschickte Integration von cleanen Vocals und die durchdachte Dynamikmachen den Song zu einem würdigen Album-Opener der auch Live sicher richtig Spaß macht. Im weiteren Verlauf wird es dann etwas schwieriger. Wo das letzte Album mit Höhepunkten wie “A Higher Level of Hate”, “Far From Heaven“ oder „Two Towers“ noch echte Genre-Meilensteine setzte, erreichen die restlichen
Songs des neuen Albums nicht annähernd diese Qualität. Das heißt nicht, dass sie schlecht sind – ganz im Gegenteil. Songs wie „Red Horizon“ oder „Spoils of the Horde“ demonstrieren nach wie vor das hohe technische Niveau der Band und ihre Fähigkeit, verschiedene Metal-Stilistiken gekonnt zu verschmelzen. Jedoch hebt sich keiner der Songs so richtig hervor und die Band bewegt sich wieder zurück in das Gebiet des generischen Deathcores.

Ein Kritikpunkt ist allerdings der Sound. Die Produktion wirkt überraschend flach – gerade für eine Band, die sonst für ihre massive Klangwand bekannt ist. Das ist besonders überraschend, da Will Putney normalerweise für deutlich druckvollere Produktionen bekannt ist. Hier fehlt es manchmal an der Wucht, die die Songs eigentlich verdient hätten.

Was die Songwriting-Qualität angeht, bewegt sich die Band dennoch auf einem Niveau, von dem viele Genre-Kollegen nur träumen können. Die technische Präzision ist nach wie vor beeindruckend, und in den besten Momenten zeigt die Band ihr volles Potential. Auch thematisch bleiben FIF FOR AN AUTOPSY ihrer Linie treu und behandeln gesellschaftliche Missstände und menschliche Abgründe mit der gewohnten Intensität. Insgesamt schlägt ‚The Nothing That Is‘ einen deutlich härteren Weg ein als sein Vorgänger.  Wo „Oh What The Future Hold“ noch stärker mit melodischen Elementen arbeitete, dominieren hier brachiale Momente. Besonders Joe Badolatos Vocals fallen durch ihre gesteigerte Intensität auf – seine Growls klingen wütender und roher als je zuvor. Die cleanen Gesangspassagen sind entsprechend rarer gesät, was dem Album zwar mehr Wucht verleiht, aber auch etwas von der Dynamik nimmt, die die Band auf den Vorgängern so ausgezeichnet hat.

Der Titeltrack und „The Silver Sun“ zum Ende des Albums zeigen noch einmal die verschiedenen Facetten der Band – von brutaler Härte bis hin zu atmosphärischen Momenten. Auch wenn nicht jeder Song ein Volltreffer ist, beweist die Band damit ihre Vielseitigkeit und den Willen,  sich nicht auf einer Formel auszuruhen. Der große Sprung, den „Oh What The Future Holds“ darstellte – diese perfekte Balance aus Deathcore-Wurzeln und progressiven Elementen – wird hier zwar nicht ganz erreicht. Dennoch zeigt „The Nothing That Is“, dass FIT FOR AN AUTOPSY nach wie vor zu den fortgeschrittenen Bands des Genres gehören. Sie experimentieren weiter, auch wenn nicht jedes Experiment gleich gut funktioniert.

Am 15. Dezember werden FIT FOR AN AUTOPSY die Songs von ‚The Nothing That Is‘ in Wien präsentieren. Zusammen mit SYLOSIS, DARKEST HOUR und HERIOT steht ein echt starkes Lineup an.


Tracklist „The Nothing That Is“:
1. Hostage
2. Spoils Of The Horde
3. Savior of None / Ashes Of All
4. Weaker Wolves
5. Red Horizon
6. The Nothing That Is
7. Lurch
8. Lower Purpose
9. Lust For The Severed Head
10. The Silver Sun
Gesamtspielzeit: 43:25

 


Band Links

Fit For An Autopsy

 

 

 

 


FIT FOR AN AUTOPSY - Neue Single vom kommenden Album
FIT FOR AN AUTOPSY – The Nothing That Is
Line Up:
Joe Badolato (Vocals)
Will Putney (Guitars)
Tim Howley (Guitars)
Pat Sheridan (Guitars)
Peter Spinazola (Bass)
Josean Orta (Drums)
6.5
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