The Chaos Within
(Modern Rock | Alternative Metal)
Label: Metalapolis
Format: (LP)
Release: 29.11.2024
Wie man gerade wieder an den steigenden Infektionszahlen sieht, bleibt Corona weiterhin ein Thema. Daher dürfen die innovativen Rocker aus Bayern, SLEARS, gerne noch ein Album zu diesem Thema nachschieben.
Wer die Deutschen kennt, weiß: Wenn sie etwas anpacken, dann richtig. Das neueste Werk „The Chaos Within“ sprudelt nicht nur vor Spielfreude, genreübergreifenden Ideen und eingängigen Hooks, sondern greift das erwähnte Thema auch sehr emotional auf.
Dass sich die Band etwas Zeit gelassen hat – das letzte Album „Turbulent Waters“ erschien gut ein Jahr vor den ersten Lockdowns – ist nachvollziehbar und spiegelt sich im neuen Material wieder. Die Jungs klingen fokussierter und kompakter denn je, doch durch das Thema gewinnen die Emotionen auf dem neuen Output an Intensität. Melancholische Atmosphäre und düstere Riffs gehören ebenso dazu wie hymnische Refrains, prägnante Leads und Hooks.
Zusätzlich zeigt sich Sänger Peter gefühlvoller und vielseitiger als je zuvor. Isolation, Angst vor der Krankheit, Social Media und Hetze verlangen nach dem nötigen Fingerspitzengefühl. Songs wie „Barricades“, das nach einem verstörenden Intro mit fetzigen Riffs zwischen Rock und Metal sowie gefühlvollen Keyboards beginnt und einen enthusiastischen Vokalisten präsentiert, oder das dynamische, teils verträumte und mit Synthesizern versehene „Particles“ und das atmosphärisch-moderne „Digital Dreamers“ transportieren die gewünschte Emotion sofort. Und obwohl SLEARS ihren Sound weiterentwickelt und perfektioniert haben, fehlt es dem Album nicht an den sympathischen Ecken und Kanten, die die rohen Emotionen schön transportieren. Auch Hoffnung, Chancen und die positiven Aspekte dieser schwierigen Zeit – wie mehr Freizeit und Zeit für sich selbst – finden hier sowohl thematisch als auch musikalisch ihren Platz.
Ein Highlight des Albums ist das extrem aggressive, aber auch sehr spannende und unberechenbare „Bare-Knuckle Symphony“. Ebenso beeindruckend ist das epische „The Great Escape“, das in seinen fast acht Minuten einige Wendungen nimmt und erneut zeigt, welche großartigen Songwriter hier am Werk sind.
Hymnisch und fast theatralisch glänzt das oft reduzierte „First Ascent“, bevor „Hope“ mit Akustik-Gitarre und hüpfenden Rhythmen sehr amerikanisch klingt – wie ein Cowboy Pete am Mikrofon, der die Freiheit der großen Prärie heraufbeschwört. „Friendly Fire“ liefert astreinen modernen Alternative Metal. Das ist auch der Grundton von SLEARS: Sie haben ihren Sound weiter ausgebaut und liefern Songs ab, die alle einzigartig sind und doch perfekt zusammenpassen.
Kurz und knapp: Wenn im November die Zahlen wieder steigen, einfach „The Chaos Within“ auflegen und die Isolation wegrocken!
Tracklist „The Chaos Within“:
1. The Chaos Within
2. Barricades
3. Particles
4. Digital Dreamer
5. First Ascent
6. Hope
7. Face The Heat
8. Send Me A Sign
9. The Great Escape
10. Friendly Fire
11. Bare-Knuckle Symphony
12. I Feel Like A Fortress
Gesamtspielzeit: –
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