Destroy The ARt
(Alternative Metal | Metalcore | Modern Metal)
Label: Ditto Music
Format: (LP)
Release: 27.10.2024
Auch wenn die Herren SELF DECEPTION auf eine Weise stark nach amerikanischen Alternative Metal mit vielen modernen Elementen klingen, so stammen diese aber eigentlich aus Schweden und feiern im nächsten Jahr schon ihr 20 jähriges Bestehen. Auch wenn mir Spotify die Herren aufgrund von verschiedenen Bands, die ich im Zuge des Reviews erwähnen werde, immer wieder vorgeschlagen wurden, könnnen die Schweden noch nicht vom ganz großen Erfolg der Vorbilder sprechen, kämpfen sich langsam aber doch nach oben.
Mit „Destroy The Art“, dem erst vierten Album, komme ich jetzt erstmals in den Genuss ein Album von Grund auf kennen zu lernen und das hat sich gelohnt. Hier geht es teils recht heavy zu, aber auch der Partyzug fährt bei SELF DECEPTION gerne mal durch. Der Opener „Killocain“ ist gleich ein astreiner Hitkandidat. Elektronische Sounds, verzerrter Gesang leiten ein, ein Kinderchor verkündet die Apokalypse und schon geht es in den überaus hymnischen Stadion-Rock/Metal Refrain, bei dem man auch kurz MICHAEL JACKSON himself raushört. Danach wird schön gegroovt, die Synthies und Riffs geben sich die Klinge in die Hand, jedoch übernehmen die elektronischen Sounds selten das Gesamtgeschehen, aber spannende Momente.
Weiter geht es mit dem Horror-Metalcore-Kracher „The Great Escape“. Und wer könnte da wohl Pate gestanden haben? Ein bekannten Hollywoold-Klassiker als Grundthema, ruhige Momente, zwischendurch sogar tanzbare Beats, heftige Death- und Metalcore Attacken, gesprochene Samples für die Atmosphäre und eine große Menge Bombast. Na noch immer nicht? Natürlich ICE NINE KILLS, die sich bei „Hysteria“ nochmal als Einfluss zu Wort melden. Auch wenn das irgendwie dreist wirkt, so machen SELF DECPTION ihre Arbeit verdammt gut und bringen ihre eigenen, teils poppigen Elemente mit ein.
Ein weitere US-Einfluss ist definitiv FIVE FINGER DEATH PUNCH, denn die prolligen Beats, die gefühlte Sonnenbrille, etwas Benzingeruch, sowie verschwitzte Muskeln hört man wahrlich bei „Blood & Scars“, das auch mit einem derben Breakdown aufwarten kann, heraus. Dagegen stehen aber Cheerleader-Chören, aber auch generell ein Highschool-Feeling. Mit „Beautiful Disaster“ gibt es dem Namen entsprechend wirklich eine wunderschöne Powerballade, die zum Mitsingen einlädt und rund um die 2000er eigentlich neben PAPA ROACH und Co. auf MTV und Co. in der Heavy Rotation laufen hätte müssen. Ein weiteres Highlight ist das dem genialen Schauspieler gewidmete „Matthew McConaughey“, der dementsprechend saucool, mit Cowboy-Stiefel und unglaublich viel Südstaaten-Flair eines Texaners auftritt.
Hier gleicht kein Song dem anderen, auch wenn diese leichte Highschool/Hollywood-Horror Atmosphäre stets mitschwingt, was aber auch an der melancholischen Seele eines Skandinaviers liegen kann. Auf jeden Fall ist das Album eine kleine Modern Metal Wundertüte mit einem Haufen starker Hits und unglaublicher Spielfreude.
Tracklist „Destroy The Art„:
1. Kallocain
2. The Great Escape
3. Blood & Scars
4. Dead Water
5. Matthew McConaughey
6. Hysteria
7. Beautiful Disaster
8. The Scandinavian Dream
9. Loneliness
10. Siren Song
Gesamtspielzeit: –
Band-Links: