Endlich war es wieder so weit: Konzertabend im Posthof! Auf der Bühne standen die Linzer Band HYPERDOG und SALÒ aus Wien. SALÒ hatten mit „Problemzone Mensch“ gerade ein neues Album im Gepäck, während HYPERDOG ihre frische EP „Tales From The Mountain“ präsentierten.
Die drei Jungs von HYPERDOG legten mit einem wirklich wahnsinnig guten Sound los. Die Mischung aus eingängigen Melodien und spürbarer Energie hat richtig motiviert. Besonders der Bassist war kaum zu bremsen – er stand praktisch keine Sekunde still und trug die Dynamik auf die Bühne und ins Publikum. Leider blieb die Menge etwas zu zurückhaltend, um die Performance angemessen zu würdigen. Songs wie „House On The Hill“ überzeugten einfach direkt nach dem ersten Hören und die Spielfreude und Professionalität machten echt Lust auf mehr.
SALÒ übernahmen nach einer kurzen 15-minütigen Pause die Bühne und lieferten ein richtig tolles Konzert ab. Es fühlte sich weniger wie eine Show einer super-professionellen Band an, sondern eher wie ein Auftritt eines guten Freundes. Sänger Andreas Binder wirkte extrem nahbar und brachte immer wieder humorvolle und sympathische Momente ein, während 20 Songs mit voller Energie durchgezogen wurden.
Die Stimmung insgesamt war gut, auch wenn das Licht – vor allem aus der Sicht des Fotografen – bei den ersten drei Liedern etwas fad wirkte. Anfangs kam das Publikum der Bitte nach einem Moshpit nur zögerlich nach, doch ab dem zweiten Drittel wurde es dann deutlich lebhafter innerhalb der Crowd.
Die Setlist enthielt viele Songs vom neuen Album, bei denen sich die Fans erstaunlich textsicher zeigten. Bei Hits wie „Alte Sünder“, „Bonjour Tristesse“ und „Apollonia Sitzt bei Edeka Qn dder Kassa“ steigerte sich die Stimmung nochmal – denn hier konnte wirklich fast alle Anwesenden mitsingen.
Recht unerwartet war ein Cover von „Counting Worms“(KNOCKED LOOSE), das viele Besucher kannten und lautstark mitsangen. Auch das Werfen eines riesigen Stoffhundes in die Menge und die Einladung an eine Zuschauerin für eine Runde Glücksradauf die Bühne, bei der sie ein Stofftier gewann, sorgten für lustige und lockere Momente, die das Konzert von anderen abhob.
Setlist SALÒ:
Staubsaugermann
Internetfreundin
Offne Gruben, Offne Fenster
Anzeige Is Raus
Das Blaue Vom Himmel
Ich glaube Nicht An Dinosaurier
Schwiegersohn
Von Rot Nach Weiß
Ektoplasma
Glock17
Analog
Geil Auf Betong
AMS (Heiter Bis Wolkig)
Rabatt
Valeria (Schieß Mich Tot)
Bonjour Tristesse
Counting Worms (KNOCKED LOOSE Cover)
Alte Sünder
Universal Punks Fuck Off
Apollonia Sitzt Bei Edeka An Der Kassa
Auffallend war das gemischte Alter des Publikums. Eigentlich hätte man ein jüngeres Publikum erwartet, doch es war umso schöner zu sehen, dass auch viele ältere Leute in der mittleren Posthof-Halle mittanzten und mitsangen – anstatt bei Josef Hader in der großen Halle zu sitzen.
Für mich war es das erste Konzert seit Langem im Posthof, und es hat einfach richtig gutgetan. Es ist schön zu sehen, dass Bands wie HYPERDOG und SALÒ hier eine Bühne bekommen und dabei so viel Leidenschaft und Authentizität mitbringen. Gerne wieder!