Mittlerweile sind bereits drei Alben von IMPELLITERRI bei Frontiers Music erschienen, doch wer glaubt, dass die Band rund um Saitenhexer Chris Impellitteri dadurch in den Weichspülmodus gewechselt ist, irrt gewaltig. Midtempo-Nummern und Balladen? Fehlanzeige! Auch auf ihrem neuesten Werk „War Machine“ sucht man diese Songarten vergeblich. Wie das Kampfschiff, das auf dem Cover abgebildet ist, feuert die Band aus allen Rohren. Hier wird gnadenlos geshreddet, was das Zeug hält. Tracks wie der Titeltrack „War Machine“, „Out Of My Mind (Heavy Metal)”, „Superkingdom“ oder „Hell On Earth“ (kein MAIDEN-Cover) sind hervorragende Beispiele dafür. Besonders bei „Wrathchild“, das ebenfalls keine Coverversion ist, sollte man sich das grandiose Gitarrensolo auf der Zunge zergehen lassen.
Ein besonderer Pluspunkt: Kein Song ist mit ausufernder Gitarrenarbeit überfrachtet, wie man es von anderen Shreddern oft kennt. Stattdessen bleiben die Tracks kompakt und knackig – mit einer durchschnittlichen Laufzeit von nur drei bis vier Minuten.
Neben Impellitteri, der mittlerweile stolze 60 Jahre zählt, steht seit 2009 Rob Rock am Mikrofon. Und man muss sagen: Es ist unglaublich, was Rob mit seinen 65 Jahre alten Stimmbändern immer noch leistet! Ursprünglich war er Mitbegründer der Band und nahm 1987 eine EP auf, wurde dann jedoch fürs Debütalbum durch Graham Bonnet (RAINBOW) ersetzt. Eine weitere Konstante in der Band ist Bassist James Pulli, der bereits seit 1990 dabei ist. Neu im Line-up ist Drummer Paul Bostaph, der an den Trommeln für gnadenlose Präzision sorgt. Bostaph dürfte vielen als ehemaliger Drummer von SLAYER, TESTAMENT und zuletzt KERRY KING bekannt sein.
Das Quartett liefert mit „War Machine“ ein wirklich gelungenes zwölftes Studioalbum ab. Wer sich jetzt fragt: „Zwölf Alben? Und ich kenne die Band gar nicht?“ – mit diesem Gedanken ist man sicher nicht allein. In den fast 37 Jahren ihres Bestehens hat sich IMPELLITERRI vor allem in Japan einen Namen gemacht. Hierzulande und auch in den USA ist die Band nur Insidern ein Begriff.
Schade eigentlich, denn es ist nie zu spät, eine Band neu zu entdecken – und IMPELLITERRI hat sich das mit ihrem shredlastigen Sound mehr als verdient!
Tracklist „War Machine“:
1. War Machine
2. Out of My Mind (Heavy Metal)
3. Superkingdom
4. Wrathchild
5. What Lies Beneath
6. Hell On Earth
7. Power Grab
8. Beware the Hunter
9. Light It Up
10. Gone Insane
11. Just Another Day
Gesamtspielzeit: 43:07
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