The End Will Show Us How
(US Alternative Metal)
Label: Napalm Records
Format: (LP)
Release: 10.01.2025
Man könnte meinen, es gäbe mittlerweile ein Musical-CREED-Verse. Es rumort ja schon länger bei der Post-Grunge-Legende, seit Scott Stapp zurückgekehrt ist. Kürzlich veröffentlichte er sein neues Solo-Album, ALTER BRIDGE sind nach wie vor aktiv, und auch Myles Kennedy hat sich kürzlich zum ersten Mal auf Solo-Pfaden versucht. Nun legt Gitarrist und Mastermind Mark TREMONTI mit seinem sechsten Solo-Release nach.
Dass der Mann ein Faible für harte Riffs abseits des Alternative Rocks hat, ist weithin bekannt. Doch „The End Will Show Us How“ zeigt ihn schwerer und riffstärker als je zuvor. Dabei gelingt es dem Gitarren-Wizard, im Gegensatz zu manch anderem Kollegen, sein Solo-Album mit echten Songs zu füllen, ohne dass die Stücke in reine Demonstrationen seines Könnens abgleiten. Er präsentiert seine Riff- und Solokunst gekonnt, ohne je ausufernd oder anstrengend zu wirken.
Stilistisch lassen sich zwar ALTER BRIDGE in rockigeren Bereichen und CREED in atmosphärischen Momenten heraushören, doch auch Southern-Rock-Anleihen à la BLACK STONE CHERRY sowie massive Riffwände, die ebenso gut von GRAND MAGUS oder BLACK LABEL SOCIETY stammen könnten, finden ihren Platz. Darüber hinaus zeigt sich TREMONTI auch mal bombastisch, modern oder hymnisch. Beim groovenden „One More Time“ blitzen sogar Einflüsse von SEVENDUST oder DROWNING POOL durch.
Weitere Anspieltipps sind das verträumte „It’s Over Now“, das teils power-thrashige „Live In Fear“ oder das düster-eindringliche „Nails“, bei dem die Gitarre quietscht und aufheult, während hymnische Gesänge zum Mitsingen einladen. Zwar kann Mark stimmlich nicht mit Myles oder Scott mithalten, doch er zeigt sich solide, erweitert von Album zu Album sein Repertoire und liefert stets passende Vocals – auch auf diesem sechsten Werk. Für Abwechslung sorgen das beschwingtere „Now That I’ve Made It“ ebenso wie das düstere „The Bottom“, während „Tomorrow We Will Fail“ stärker an TREMONTIs andere Bands erinnert.
Fans von Mark Tremonti, seinen Bands und vor allem seiner Gitarrenkunst brauchen keine große Empfehlung – sie werden ohnehin zugreifen. Aber neugierige Fans des US-Rock und Metal sollten sich mit diesem Ausnahmemusiker definitiv näher beschäftigen.
Tracklist „The End Will Show Us How“:
1. The Mother, The Earth and I
2. One More Time
3. Just Too Much
4. Nails
5. It’s Not Over
6. The End Will Show Us How
7. Tomorrow We Will Fail
8. I’ll Take My Chances
9. The Bottom
10. Live In Fear
11. Now That I’ve Made It
12. All The Wicked Things
Gesamtspielzeit: –