Alle uns möglichen Register gezogen

Die oberösterreichischen Heavy Metaller RÜSTY DIAMÖNDS haben mit „Stormbringer“ ein unterhaltsames wie gelungenes Heavy Metal Album abgeliefert. Wie die Truppe zusammenfand und wie man den erwähnten Sturm bringen möchte, haben wir bei Florian „Flo“ Moser erfragt.


Die Umlaute waren ein Kompromiss…Florian Moser


Hey und danke, dass ihr euch Zeit für das Interview nehmt. Möchtet ihr euch kurz vorstellen, für diejenigen, die euch noch nicht kennen. Also wann und wie habt ihr zusammengefunden, gibt es interessante Stories rund um die Entstehung der Band?

Flo: Servus Max! Besten Dank für deine Zeit und die Möglichkeit für das Interview! Wir sind RÜSTY DIAMONDS, eine vierköpfige Heavy Metal-Band aus dem Raum um Braunau am Inn. Offiziell haben wir uns 2020 gegründet, nach dem Aus einiger anderer Bands und der Motivation, musikalisch für uns neue Wege zu beschreiten. Recht interessant war das damals zugegeben nicht, da die Gründung im Grunde in die Corona-Zeit reinfällt und wir dadurch doch recht eingeschränkt waren. Umso froher sind wir aber, dass wir es durch diese Zeit geschafft haben und jetzt einiges nachholen, was damals nicht oder nur begrenzt möglich war.

Dann kommen wir auch gleich zum Thema Umlaut. Wieviel cooler ist ein Bandname mit Ös und Üs?  Oder gab es dafür andere Gründe?

Flo: Haha, unbedingt cooler finde ich uns dadurch nicht – muss ich zugeben. Das Ganze kam etwas aus der Not heraus. Wir hatten Ende 2021 gerade unsere Debüt-EP veröffentlicht – dazu CDs, Tapes und Shirts. Da hat uns eine Band namens THE RUSTY DIAMONDS aus Deutschland kontaktiert und gebeten, unseren Namen zu ändern. Bei der Wahl unseres Bandnamens hatten wir die Truppe leider einfach übersehen. Die Umlaute waren der Kompromiss zwischen den beiden Bands, den wir dann akzeptiert haben. Ganz glücklich bin ich damit noch immer nicht, aber den Namen zu ändern war (und ist) einfach keine Option. Somit war das der beste Weg für uns, um den Namen mehr oder weniger zu behalten.

Wie hat sich euer sehr Old-Schooliger Heavy Metal Sound entwickelt und gibt es bewusste und unbewusste Einflüsse (auch abseits der Musik)?

Flo: Unser Stil hat sich nach und nach so entwickelt. Generell haben wir vier die unterschiedlichsten Einflüsse. Wo unser Sänger/Gitarrist Yosh früher stark im Punk und später im Metalcore angesiedelt war, bringt er heute oft sehr coole Heavy Metal-Ideen mit ins Songwriting – teils klassisch, teils etwas moderner. Unser Gitarrist Andi war früher immer mehr im Hard/Blues Rock-Bereich unterwegs, und unser Bassist Alex von Blues bis Prog Metal. Bei mir selbst geht’s im Grunde von Jazz über klassischen Rock und Metal, bis hin zu Black, Death, Thrash und Doom Metal. Was davon dann alles ins Songwriting einfließt, ist natürlich schwer zu sagen. Aber ich denke, dass man die unterschiedlichen Stile schon merkt. Wir sind weder eine super-klassische Heavy Metal-Band, noch sind wir im Modern Metal beheimatet. Die Mischung macht’s, denke ich.

Ihr habt nun eure zweite EP am Start, was hat sich bei „Stormbringer“ im Vergleich zu eurer Debüt EP sowohl musikalisch als auch hinter den Kulissen verändert?

Flo: Wir haben viel auf die neue EP gesetzt und alle uns möglichen Register gezogen. Wir konnten uns den Traum einer Schallplatte erfüllen. Dazu das Cover-Artwork von Velio Josto, das gut ins Auge sticht, wie uns schon so einige Leute berichtet haben. Weiters haben wir versucht, die Songs spannend und interessant zu gestalten, ohne uns zu viel zu wiederholen. Auch im Studio waren wir entspannter und offener. Wir haben aus all den kleinen Fehlern von der Debüt-EP gelernt und versucht, das alles zu verbessern. Es ist noch immer viel Luft nach oben, aber man will sich ja immer weiter steigern.

rüsty diamönds - stormbringer EP rüsty diamönds interview

Der Titel ist ja schon ein berühmter dank DEEP PURPLE. Wie seid ihr auf die Idee gekommen euer Werk genauso zu nennen und was wollt ihr damit ausdrücken?

Flo: Dass wir den Titel für die EP selbst verwenden, war eigentlich recht spontan. Im Grunde hatten wir zuerst den namensgebenden Song fertig. Danach kam die Idee, die EP nach einem der Songs darauf zu betiteln, da fiel die Wahl dann recht schnell auf eben jenen. „Stormbringer“ ist einfach, obwohl schon oft verwendet, ein sehr kraftvoller und markanter Titel, was wir cool fanden und so umsetzen wollten. Einen tieferen Sinn gibt es dahinter dann aber nicht.

Ihr konntet live schon einige Erfahrung mit großen Genrevertretern sammeln. Was hat euch da am meisten beeindruckt, hattet ihr die Chance die Bands und Musiker auch kennen zu lernen und was ist jeweils euer persönliches Highlight.

Flo: In den letzten eineinhalb Jahren konnten wir schon einige Gigs spielen. Darüber sind wir recht froh, da das zur Zeit unseres Debüt-Releases einfach nicht drin war. Das können wir jetzt endlich nachholen. Unsere Release-Show letzten Oktober war schon eine sehr coole Sache. Auch die Vorfreude auf die nächsten Gigs ist schon sehr groß. Mit Bands wie RYRAN, DETHDAY, MECHANIC TYRANTS, HELLRAZORS und ATÖMIC SEASÖN zu spielen, ist schon eine geile Sache – das motiviert! Der letzte Gig mit unseren bayrischen Freunden CRYSTAL DEATH war ebenso cool!

Wie entstehen eure Songs. Ihr orientiert euch musikalisch wie soundtechnisch an frühere Rock-Epochen, gehe ich richtig in der Annahme, dass viel live im Proberaum passiert, anstatt alles digital alleine daheim zu regeln?

Flo: Wir erarbeiten im Grunde alles im Proberaum, was teilweise natürlich recht umständlich und aufwendig ist. Aber so funktioniert es für uns gut, auch wenn alles etwas länger dauert. Im Grunde kommen immer die beiden Gitarristen mit ein paar Riff-Ideen, die wir dann aneinanderreihen, um die Ecke, um dann eine grobe Songstruktur zu bekommen. Danach wird einfach viel versucht. Ein Riff doppelt so oft spielen, oder doch kürzen. Hier ein Übergang, da eine Bridge – und so weiter. Zum Schluss kommt meistens erst der Text, und dann stellen wir das Lied fertig. Mehr oder weniger entstehen ziemlich all unsere Songs nach dieser Formel.

Seht ihr euch vorrangig als Live-Band? Die Tracks suggerieren das schon ziemlich, wie ich finde, auch wenn die Stücke auch im CD-Player, im Stream oder auf dem Plattenteller gut rocken.

Flo: Vorrangig würde ich vielleicht nicht sagen, aber natürlich ist das live Spielen für uns eine wichtige Sache. Darauf legen wir auch die Songs aus, sodass alles live ohne Abstriche umsetzbar und spielbar ist. Man bekommt nach ein paar Gigs auch schnell ein Gespür, welche Songs oder auch vereinzelte Passagen live gut funktionieren. Die Resonanz des Publikums ist für uns immer wichtig – zum Glück war diese bisher immer sehr gut. Das freut und motiviert uns!

Was sind die nächsten Ziele? Gibt es schon Pläne für ein ganzes Album?

Flo: Im Grunde machen wir weiter wie bisher. Nach dem Release von „Stormbringer“ im Oktober letzten Jahres konzentrieren wir uns jetzt mal aufs live Spielen. Natürlich proben wir laufend weiter und schreiben auch schon an neuen Songs. Ein Album steht aber gerade nicht auf unserer Liste. Vermutlich machen wir wieder mit einer EP weiter

 

 

 

 


Band-Links:
rüsty diamönds interview RÜSTY DIAMÖNDS - Florian "Flo" Moser RÜSTY DIAMÖNDS - Florian "Flo" Moser

 

 

 

 

Band-Biografie (Quelle Wikipedia)
In Flames ist eine schwedische Metal-Band aus Göteborg. Die im Jahre 1990 gegründete Band zählt neben Dark Tranquillity, At the Gates und Soilwork zu den stilprägenden Bands des Melodic-Death-Metal-Subgenres. In den vergangenen Jahren distanzierte sich die Band jedoch von den musikalischen Wurzeln und nahm modernere Stilelemente in ihren Klang auf.  Mehr auf: Wikipedia
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