Guardians Of Time
(US Metal | Power Metal)
Label: Massacre Records
Format: (LP)
Release: 15.11.2024
Das Warten hat ein Ende. Das One-Man-Project EMPIRES OF EDEN rund um den australischen Multi-Instrumentalisten Stu Marshall (NIGHT LEGION, DEATH DEALER) meldet sich nach neun Jahren und mit illustren, wie starken Gästen als Sänger zurück. Das nun fünfte Album ist wieder US-Power Metal in Reinkultur und zeigt sofort, dass sich das Warten gelohnt hat.
Das hat Stu auch ganz klug gemacht, denn nach einem recht verhaltenen Intro startet man mit dem Titeltrack los und den veredelt niemand geringeres als Rob Rock (u.a. IMPELLITERI), der hier alles gibt. Ein etwas an ICED EARTH erinnernder Einstieg und die raue, aber melodiöse wie emotionale Stimme von Mr. Rock passt einfach perfekt zu dieser grandiosen Hymne. Technisch zeigt sich Marshall einmal mehr als echter Meister, liefert fette Riffs, tighte Rhythmen, die Jasix Manewell seit den Anfangstagen des Projektes einhämmert, sowie ein Refrain zum Niederknien. Abgerundet wird das alles durch eine glasklare, wie druckvolle Produktion, die aber gerade in härteren Momenten durchaus auch die nötigen Ecken und Kanten besitzt.
Aber sowieso ist jeder dieser eigentlich vom Grundgerüst recht straighten Songs detailverliebt, mit vielen Tempi- und Spannungswechsel versehen und bietet immer die passenden Verschnaufpausen, wie gefühlvollen Momente.
Nach dem flotten Opener geht man es mit dem eher nicht so bekannten, aber doch umtriebigen Darren Smith (RED DRAGON CARTEL) und Basser Mike LePond (SYMPHONY X), etwas gemächlicher zur Sache. Ein gemütlicher, aber metallischer Rocker zum Mitträllern, bevor man mit „Mortal Rites“ gleich wieder auf die Tube drückt und progressive-thrashige Elemente von LePonds eigentlichen Band mitbringt. Der Power Metal Sänger Jonas Heidgert (DRAGONLAND) geht mit der Stimme hoch und auch soundtechnisch passt man sich an und bietet einen etwas roheren, zum Thrash passenden Sound. So ergibt sich ein interessanter Mix, den man aber eh von Stu Marshall gut kennt.
Weiters überzeugt David Readmen (Ex-PINK CREAM 69) mit kraftvollen Vocals in Richtung Jorn Lande, während der dazugehörige Song „The Inner Me“ teils düster, teils heavy, teils sehr hymnisch daherkommt und viel Spannung mitbringt. Und so bleibt es abwechslungsreich, spannend, heavy, aber trotzdem weiß man immer mit wem man es zu tun hat und da überrascht es auch nicht, dass DEATH DEALER Kollege Sean Peck auch seinen Moment an der metallischen Sonne bekommt.
Weiters geben sich noch als Sänger Tony Webster (ARCHTYPE) und NIGHT LEGION bzw. ARKENSTONE Kollege Louie Gorgievski die Ehre. Am spannendsten wird es aber im finalen Track „The Devil’s Only Friend“, bei dem gleich, angeführt von Jeff Martin (RACER X), drei Herren sowie die Dame Genevieve Rodda (TEMTRIS) zu hören sind. Der Track bietet in eher gemächlichem, fast true‘em Tempo eine interessante Nummer mit verschiedensten Elementen, die am Ende aber doch wieder gut zusammenpassen und dieses spannende Album perfekt abschließt.
Wie eingangs erwähnt hat sich das Warten gelohnt. Stu Marshall zeigt mit EMPIRES OF EDEN einmal mehr, was er für ein großartiger Musiker, aber auch Songwriter und Produzent er ist. Wer sich für US-Metal mit leichter Thrash Schlagseite interessiert, kommt an diesem Projekt nicht vorbei.
Tracklist „Guardians Of Time“:
1. Cry Out
2. Hammer Down
3. This Time
4. Channeling The Infinite
5. Lions For Lambs
6. Cyborg
7. World On Fire
8. Your Eyes
9. Born A King
10. As Flames Scorch The Ground
11. White Wings
12. Hammer Down (Allstar – Bonus)
13. Born A King (Bonus)
Gesamtspielzeit: 65:14