cryptopsy - celestial death
CRYPTOSIS
Celestial Death
(Futuristic Metal)

 


Label: Century Media Records
Format: (LP)

Release: 07.03.2025


Es passiert wahrlich selten, dass man beim erstmaligen Hören eines Albums den eigentlich bekannten Künstler nicht mehr zuordnen kann. Mit der Umbenennung von DISTILLATOR in CRYPTOSIS ging ja schon 2020 eine enorme Stilwandlung der Band einher. Das Debütalbum „Bionic Swarm“ in 2021 wusste dann aber wirklich zu gefallen. Feinster progressiver Thrash Metal im Stile von VEKTOR oder CORONER machten das Album zu einem der Besten des Jahres im Genre und es war anzunehmen, dass hier eine der Zukunftshoffnungen des Thrash heranwächst.

Und dann kommt 2025 der Neuling „Celestial Death“ unter dem Namen CRYPTOSIS und wirft schon im Opener alles über den Haufen. Nach einem futuristischen Intro geht es los und man ist erstmals wirklich verwundert. Die ersten Klänge klingen eher nach DEVIN TOWNSEND denn nach Thrash. Selbst als das Tempo angezogen wird, ist man sich nicht recht sicher, ob dies die Band ist, die man bisher kannte. Keyboardklänge bestimmen die Klanglandschaft und übertönen gefühlt die Riffs.

Von Thrash ist hier nicht mehr viel übrig. Und so bleibt es auch. „Static Horizon“ ist stilistisch überhaupt kaum mehr einzuordnen. Die Riffs kommen gut daher, doch dümpelt das Schlagzeug in einem wirklich uninspirierten Tempo nebenher, so dass der Song einfach keine Fahrt aufnimmt. Wenn der Beat in eine Doublebass übergeht, steht plötzlich ein Tremoloriff im Raum, das den Song in eine atmosphärische Black Metal Richtung lenkt, ohne aber irgendeine Stimmung transportieren zu können. Sehr schade bisher.

Mit „The Silent Call“ und „Reign of Infinite “ drehen sich CRYPTOSIS dann überhaupt in eine moderne Black Metal Richtung. Viel Hall, atmosphärische mid-tempo Passagen und dann wieder Blastbeat Attacken. Was aber immer auffällt ist, dass dieser Stil irgendwie nicht zur Band passt. Das beginnt vor allem beim Gesang, der immer im Thrash haften bleibt, wo er auch bisher super funktioniert hat, aber zu dieser musikalischen Neuausrichtung einfach nicht passt. Bezeichnend ist, dass zwei der drei letzten Songs, nämlich „In Between Realities“ und „Cryptosphere“, die besten des Albums sind, weil sie herrlich thrashig nahtlos an das Vorgängeralbum anschließen, was natürlich als Abschluss der neuen Veröffentlichung schon sehr komisch anmutet.

Alles in allem steht „Celestial Death“ für eine erneute musikalische Neuerfindung von CRYPTOSIS, die man einer Band ja an sich nicht verwehren darf. Aber es wirkt, als hätte man keinen roten Faden gefunden und jeder Song steht für sich (bestes Beispiel ist hier „Ascending” das wie von einem anderen Interpreten wirkt), niemals wirklich herausragend und niemals als ein großes Ganzes.

Autor: Michael

 


Tracklist „Celestial Death“:
1. Prologue – Awakening
2. Faceless Matter
3. Static Horizon
4. The Silent Call
5. Ascending
6. Motionless Balance
7. Reign of Infinite
8. Absent Presence
9. In Between Realities
10. Cryptosphere
11. Coda – Wander into the Light
Gesamtspielzeit: 42:05

 


Band-Links:

CRYPTOSIS – Celestial Death CRYPTOSIS – Celestial DeathCRYPTOSIS – Celestial Death

 

 

 

 


cryptopsy - celestial death
CRYPTOSIS – Celestial Death
Line Up:
Laurens Houvast (Vocals, Guitars)
Frank te Riet (Bass)
Marco Prij (Drums)
6
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