avantasia - here to be dragons
AVANTASIA
Here Be Dragons
(Power Metal)

 


Label: Napalm Records
Format: (LP)

Release: 28.02.2025


Auch wenn AVANTASIA, nun nach nur drei Jahren Studiopause, nach 17 Jahren bei Nuclear Blast nach Österreich zu Napalm Records gewechselt haben, liefert Tobias Sammet mit dem nun schon zehnten Werk „Here Be Dragons“ gewohnte Kost für seine Fans.

Große Überrashcungen bleiben auch diesmal aus, schon alleine wenn man sich die Gäste ansieht. Bob Catley, Geoff Tate, Michael Kiske und Ronnie Atkins gehören seit Jahren zur Stammbesetzung und auch wenn dieses Mal Jorn Lande und Eric Martin fehlen, so gibt es auch für diese passende Ersatzleute.

Mich persönlich freut auch der leichte Schwenk zurück zu den Anfangstagen, die er hier mit den letzten Werken wunderbar verbindet. So gibt es auch zwei grandiose UpTempo Power Metal Kracher. Einmal natürlich mit HELLOWEEN Star Kiske, der auf „The Moorlands At A Twilight“ gewohnt stark agiert, von Felix Bohnke’s tighter Signature-Double Bass Rhythmik und wunderbaren Happy Metal Melodien begleitet wird, sogar ein paar ganz neue Facetten zeigen darf. Weiter geht es mit „Against The Wind“, das sich mit seinen SONATA ARCTICA-Melodien nicht minder in die Gehörgänge fräst und Kenny Leckremo (H.E.A.T.) seinen – absolut verdienten – Platz an der Sonne spendiert. Der Mann zeigt eine starke Bandbreite und mit rauer, aber gefühlvoller Stimme sich weiterhin als Hoffnung des Rock-Genres etabliert.

Tobi weiß auch, welcher Song, welchem Sänger zu Gesicht steht, so bekommt der MAGNUM Fronter wieder eine AOR-lastige Rock-Nummer, Ex-QUEENSRYCHE Meister Tate sorgt auf dem progressiv angehauchten Titeltrack mit seiner Stimme für eine einzigartige Stimmung, die nur er zu erschaffen vermag und Tommy Karevik erhielt mit „The Witch“ einen düsteren, teils gothic-lastigen Song, der auch gut zu KAMELOT passen würde. Apropos KAMELOT. Auch Roy Khan feiert sein Comeback mit eher reduziert gehaltenen Vocals, die sich mit epischen Tobi-Chören bei „Everyboy’s Here Until The End“ ergänten. Außerdem darf Live-Sängerin Adreinne Cowan endlich auch im Studio mitmischen, verzichtet dabei, aber zur Freude von Kollege MadMax auf ihre Growls, liefert aber dennoch eine verdammt abwechslungsreiche Vocal-Performance ab.

Abgerundet wird durch zwei Songs, die Sammet alleine bewerkstelligt. „Creepshow“ ist dabei eine typische, teils düstere, aber doch energische Nummer, bei dem er seinen bekannten Schrei-Gesang und poppigen Parts einsetzt, während das fetzige „Unleash The Kraken“ wie eine für EDGUY geschriebener Song tönt. Spaßig ist noch der Bonustrack „Back To The Opera“, welchen ich euch nicht vorenthalten möchte, da Tobias hier sehr unterhaltsam über die Entstehung des Album, inklusive der einen oder anderen Flasch Wein, entstanden ist und sich als waschechter Hit aus seiner Feder entpuppt und nur thematisch als Bonus zu sehen ist. In der größeten Edition beinhaltet „Here Be Dragons“ außerdem noch Live-Tracks sowie alle Tracks als Insturmental.

Alles bekannt und auf höchstem Niveau, denn der Dieter Bohlen des Metal weiß wie man seine Sänger und Musiker zur Geltung bringt und wie man die Fans begeistern kann. Dabei fehlt mir trotz der Old-School Chöre, die an die „The Metal Opera“ Alben angelehnt sind und den einige neuen kleine Details, eine echte Überraschung, sowie das eigentlich Opern-Feeling. Warum gibt es seit Jahren pro Song nurmehr einen Gast? Haben nicht die Duelle und Duetts bekannter Größe, oder vor allem der unglaubliche Kanon im starbesetzten „Dying For An Angel“ am besten funktionier. Und seien wir ehrlich, wenn ich schon Karevik und Khan auf einem Album haben, warum nutzt man dann nicht das Momentum und packt die beiden Stimmgewalten in einen Song? Außerdem wünsche ich mir auch wieder Dialog-Vocals, wie es auch VALLEY DOOM wunderbar nachgemacht hat.

Aber das ist Jammern auf allerhöchstem Niveau, denn für mich persönlich überflügelt „Here Be Dragons“ trotz einer kleinen anfänglichen Enttäuschung, die letzten beiden Werke mühelos und ordnet sich in der oberen Hälfte der Discografie an. Der Wunsch nach einer „The Metal Opera Pt. 3“ oder einem vergleichbaren Opus, besteht aber weiterhin.


Tracklist „Here Be Dragons“:
1. Creepshow
2. Here Be Dragons
3. The Moorland at Twilight
4. The Witch
5. Phantasmagoria
6. Bring on the Night
7. Unleash the Kraken
8. Avalon
9. Against the Wind
10. Everybody’s Here Until the End
11. Back To The Opera (Bonus)
Gesamtspielzeit: 54:50

 


Band-Links:

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AVANTASIA – Here Be Dragons
Line Up:
Tobias Sammet - Vocals, Bass
Sascha Paeth - Guitars
Michael „Miro“ Rodenberg - Keyboard
Felix Bohnke - Drums
Gastmusiker:
Kenny Leckremo (HEAT)
Adrienne Cowan (SEVEN SPIRES)
Michael Kiske (HELLOWEEN)
Ronnie Atkins (PRETTY MAIDS)
Bob Catley (MAGNUM)
Geoff Tate (Ex-QUEENSRYCHE)
Tommy Karavik (KAMELOT)
Roy Khan (CONECPTION, Ex-KAMELOT)
9
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