The Fractured Process
(Melodic Death Metal | Thrash Metal)
Label: ViciSolum Productions
Format: (LP)
Release: 07.03.2025
Eigentlich als sehr starke und erfolgreiche Band rund um die 2000er, schafften es die Schweden von CARNAL FORGE, trotz technischer Brillanz, gekonnter Melodieführung und kreativen, wie heftigen Tracks zwischen Death und Thrash, nie so wirklich aus dem Schatten der großen Genrevertreter in ihrer Heimat. Einst gab es ja den kleinen Streit um den Titel von „Aren’t You Dead Yet“, doch seither passierte nicht mehr so viel. Der Nachfolger „Testify For My Victims“ folgte drei Jahre später, das zuletzt veröffentlichte Werk ließ die Fans dann ganze zwölf Jahre hungern. Seit dem wütenden, wie gelungenen „Gun To Mouth Salvation“ sind aber auch schon wieder sechs Jahre ins Land gezogen.
Gründe für die langen Pausen gibt es zu genüge, denn zwei Mitglieder verlor man nachdem bereits ein komplettes Album fertig war in der Pandemie und die war auch schuld, dass das Material noch immer nicht das Licht der Welt erblicken durfte, war das Album eigentlich schon 2020 zum Release bereit. Zudem wurde Gitarrist Petri Vater und kümmerte sich mehr ums familiäre Leben, während Bassist Lars gegen den Krebs kämpfte.
Doch jetzt gibt es endlich Nachschub der beiden langjährigen Mitglieder, die zumindest seit dem Drittwerk „Please… Die!“ am Start sind und Sänger Tommmie Wahlberg, der seit 2018 sich die Seele für CARNAL FORGE aus dem Leib brüllt und das Trio komplettiert.
Und das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn die drei Tracks sind nicht nur verdammt starke Genrestücke, sondern auch technisch äußerst stark und bieten auch ein paar kleinere Überraschungen. Zunächst leben die Herren mit „The Final Enemy“ gekonnt los. Ein flotter Thrasher der Göteborg Schule, der sich aber nicht anmaßt eine der bekannten Genregrößen zu kopieren. Da hatten CARNCAL FORGE in Sachen Melodien und Dynamik schon immer einen etwas anderen Ansatz und der macht sich auch hier bezahlt. Zudem bring Wahlberg neue Vibes in den Sound, erinnert sein fieses, voluminöses Organ doch immer wieder mal an die Taten des LAMB OF GOD Fronters Randy Blythe.
„Fragment Of Sanity“ startet bedrohlich und spannend, legt aber auch nach technisch starkem Vorgeplänkel rasant nach. Hier könne die beiden Herren ihr Können an den Äxten absolut ausspielen. Sobald der Sänger einsetzt, nimmt man das Tempo raus und bietet eine Menge Groove und so bleibt der Track dynamisch und hat so einige Details versteckt. Das abschließende „Ready To Burn“ erhöht den Anteil an eindringlichen Gitarrenmelodien, zieht aber gleichzeitig auch den Härtegrad nochmal an und bietet trotz des rumpeligen Gethrashes dichte Atmosphäre.
Und dann war’s das auch leider schon wieder, was ich als einizige Kritik an der EP sehe, denn die ist mit knapp zehn Minuten definitiv viel zu kurz geraten. Aber hoffen wir, dass das Ganze nur als Vorbote zum nächsten Longplayer, die nicht wieder zu lange auf sich warten lässt, dient.
Tracklist „The Fractured Process“:
1. The Final Enemy
2. Fragment Of Sanity
3. Ready To Burn
Gesamtspielzeit: 10:49
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