ISTAPP mögen vielleicht noch nicht so bekannt sein, wie si manch Landskollege, aber die Schweden machen seit zwei Jahrzehnten feinen Melodic Black Metal und auch fleißige Tourer. Dabei werfen die Herren sich in eisgraue Gewänder und verbergen ihr Gesicht unter bedrohlicher Schminke, wodurch die Musik auch optisch perfekt unterstrichen wird. Sechs Jahre sind bereits seit dem letzten Album „The Insidious Star“ vergangen, aber nun gibt es mit „Sól Tér Sortna“ endlich etwas Neues für die Hörerschaft.
Intro gibt es keines, von Anfang an stehen nämlich beim Opener druckvolle Beats und Riffs am Programm, und die laden sogleich zum Mitbangen ein. Dazu gibt es heftige Growls, die kurzzeitig von hymnischen cleanen Vocals abgelöst werden. Deutlich härter ist „Nifelheim“ angelegt, bei dem oftmals BlastBeats das Geschehen bestimmen. Allerdings findet sich auch hier der verschiedenartiger und immer wieder mal überraschende Tizheruk Gesang, wodurch die Sache spannend bleibt.
Bei „Grýla“ werden dann die cleanen Vocals in den Hintergrund gedrängt, aber auch hier gibt es viel Abwechslung durch den Mix aus ultraharten und melodischen Parts. Sehr rhythmisch ist „Storm Av Is“, bei dem man unweigerlich mitzubangen beginnt. Auf das durch Sturmgeheul umrahmte „Frostdraken“ folgt der Titeltrack „Sól Tér Sortna“, bei dem erneut ordentlich Druck gemacht wird und der ganz ohne cleane Vocals auskommt. Damit ist es nicht unbedingt als Anspieltipp geeignet, weil es wenig von dem, ansonsten auf dieser Platte enthaltenen, Stil enthält. Volksliedcharakter bringt dann noch „Ragnarök“ mit, und man fühlt sich beim Zuhören in längst vergangene Zeiten versetzt. Auf das rasante „Kallbrand“ folgt mit „Vinterkrig“, das ebenso druckvolle Finale, bei dem noch einmal alles gegeben wird.
ISTAPP bieten auf „Sól Tér Sortna“ sehr viel Abwechslung, denn auch wenn die Tracks manchmal ultrahart herüberkommen, so finden sich fast überall kurze melodische Parts zur Auflockerung. Sehr gut gelungen ist die Kombination aus bösartigen Growls und epischen cleanen Vocals die sich in vielen Tracks finden. Quasi ein Widerstreit zwischen Gut und Böse. Damit ist diese Platte eine echte Empfehlung für alle Fans des melodischen Black Metals.
Tracklist „Sól Tér Sortna“:
1. Under Jökelisen
2. Nifelheim
3. Grýla
4. Storm Av Is
5. Frostdraken
6. Sól Tér Sortna
7. Ragnarök
8. Istronens Furste
9. Kallbrand
10. Vinterkrig
Gesamtspielzeit: 44:51
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