The Darkness - dreams on toast
THE DARKNESS
Dreams On Toast
(Glam Rock | Rock’n’Roll)

 


Label: Canary Dwarf (Cooking Vinyl)
Format: (LP)

Release: 28.03.2025


Kennst du das, wenn Gottes Atem deine Seele kitzelt und dir sagt, dass du etwas erschaffen sollst? Ja, ich muss auch immer kichern. Aber du kannst nicht widerstehen“, kommentiert Frontmann Justin Hawkins. „Gott mag nicht mehr die Kraft haben, die sie einmal hatte, aber man kann über sie sagen, was man will, sie weiß verdammt gut, dass die Welt jetzt Rock braucht, süßen Rock. Und wer sind wir, bloße Sterbliche mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, dass wir mit dem Göttlichen streiten?

Hey, moment. THE DARKNESS? Hatten die nicht mal einen Megahit – „I Believe In A Thing Called Love“ – und eine große Karriere vor sich? Die gibt es noch? Ja. Wieder! Ok. Dann mal rein mit „Dreams On Toast“, so hässlich das Artwork auch sein mag.

Es begrüßen tighte Rhythmen, etwas US-Diesel Rock Flair, dazu eine Prise Glam Rock und auch der Süden der Staaten lässt grüßen. Überraschend tiefer Gesang. Ein geiles Solo. Naja, kennen wir besser. Weiter geht es. Mal mit Glam Rock, mal mit astreinem Rock’n’roll, dann doch mal mit Signature-Falsett, welches man von Justin Hawkins doch so liebte. Irgendwie bleibt da aber ein eigentümliches Gefühl. Das konnten sie schon besser. Andere mittlerweile leider auch.

Also was bleibt? Versierte Musiker, die sich sang und klanglos in verschiedene Richtungen verabschieden, wenig relevante Bands namens HOT LEG (Justin) und STONE GODS (Bruder Dan und der Rest der Bande) gründeten, nur um dann doch (für das?) wieder zu kehren. Seit der 2011er Reunion hat sich zwar Drummer Ed Graham – 2014 – verabschiedet, wurde mit großer, kleiner Prominenz in Form von Rufus Taylor, dem Sohn des legendären Roger Taylor (QUEEN-Trommler) ersetzt. Der macht seine Arbeit gut, der Rest eben auch, aber irgendwie klingt alles ziemlich „wurscht“.

Bestes Beispiel, die kitschige Cowboy-Akkustik-Ballade „Hot On My Tail“, bei dem vielleicht Hanna Montana Fans mit 13 ihre Freude gehabt hätten. „Mortal Dread“ hat einen coolen, sommerlichen Drive, mehr aber auch nicht, „Don’t Need Sunshine“ dreht den Kitsch – aber nicht den guten – nach oben und mit „The Longest Kiss“ will man einen Mix aus QUEEN und den BEATLES liefern. Händeschnippend, skippt man aber schon beim zweiten Anlauf weiter. Nervig. Eine Prise Punk’n’Roll der 70er gibt es im flotten „Hate Myself“. Der macht wirklich Spaß. Zugegeben. Und das theatralisch-minimalistische „Weekend In Rome“ hätte ich mir lieber gespart, denn dieser Kurzurlaub war sein Geld definitiv nicht wert, denn wer will schon  in Romheulen?

Respekt an die Musiker und auch die Gesangsleistung, da kann man ihnen grundsätzlich nichts vormachen, doch für eine Band, diesen (einstigen) Kalibers….

Justin Hawkins, der übrigens behauptet Taylor Swift sei Fan der Band, hatte einen Megahit und auch guten Erfolg – vor über 20 Jahren! – der Gottkomplex (er wurde ja von ihm persönlich gekitzelt) bleibt, denn er will weiterhin  QUEEN, BEATLES und THE WHO beereben. Der (mittlerweile wenig vorhandene) Erfolg gibt ihm genauso wenig recht, wie dieses Album, das teils den Rock nach Schema-F abarbeitet und teils merkwürdig zerfahren und experimentell wird. Aber beim Masked Singer darf er sicher mal wieder auftreten, sonst wird es wirklich finster. ARESNEAL-Fronter Staycee Jaxx (kann man googeln) war mir da kürzlich fast sympathischer.

Autor: Max Wollersberger


Tracklist „Dreams On Toast“:
1. Rock And Roll Party Cowboy
2. I Hate Myself
3. Hot On My Tail
4. Mortal Dread
5. Don’t Need Sunshine
6. The Longest Kiss
7. The Battle For Gadget Land
8. Cold Hearted Woman
9. Walking Through Fire
10. Weekend In Rome
Gesamtspielzeit: 36:30

 


Band-Links:

the darkness - dreams on toast THE DARKNESS - Dreams On Toast

 

 

 

 


The Darkness - dreams on toast
THE DARKNESS – Dreams On Toast
LineUp:
Justin Hawkins (Vocals, Guitars)
Dan Hawkins (Guitars)
Frankie Poullain (Bass)
Rufus Taylor (Drums)
5.5
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