SACRIFICE – Volume Six
SACRIFICE
Volume Six
(Thrash Metal)

 


Label: High Roller Records
Format: (LP)

Release: 24.01.2025


SACRIFICE sind echte Urgesteine des Thrash Metal. 1983 gegründet zählen sie zu den Canadian Big Four, in einem Atemzug genannt mit den Größen ANNIHILATOR, VOIVOD und RAZOR. Der Durchbruch blieb ihnen jedoch verwehrt und sie gelten bis heute als Vorreiter des Toronto Undergrounds. Auf vier Alben brachte es die Band bis zu ihrer Auflösung 1993. 2009 gab es dann mit dem fulminanten „The Ones I Condemn“ die Auferstehung. Nun legen SACRIFICE 16 Jahre später mit „Volume Six“ nach. Und wie sie das tun. Zuallererst ein Fakt, welches einem die Band wirklich noch sympathischer macht, da es heutzutage kaum noch vorkommt. Tatsächlich haben sie es geschafft das Album in der kompletten Urbesetzung von 1983 einzuspielen. Das ist wahrlich bemerkenswert.

Thrash ist ja eine Gattung des Metal, die stets recht ursprünglich und traditionell gespielt wird. Ansonsten merkt man Volume Six aber das Alter der Protagonisten nicht im Geringsten an. „Comatose“ springt einen wahrlich aus den Boxen an. Ein herrlicher thrashiger Brecher. Stilistisch hört man WARBRINGER, obwohl man wohl rein von der Erfahrung der Musiker her sagen muss, dass sich die Newcomer der Stunde eher an SACRIFICE orientiert haben dürften. Stimmlich ist Rob Urbinati im deutschen Thrash verhaftet. Beim Hören kommt sofort Tom Angelripper der übermächtigen SODOM in den Sinn. Angepisst und fast keifend wie im Black Metal geht Urbinati vorne weg.

So geht’s mit „Antidote of Poison” und “Missile” weiter. Bester Oldschool Thrash mit messerscharfen Riffs, schnellem Drumming und präzisen Soli. „Underneath Millenia“ stellt den Durchhänger des Albums dar. Der Song wirkt irgendwie unausgegoren und belanglos und führt nirgendswo hin. Doch sobald SACRIFICE das Tempo wieder anziehen ist alles gut und „2Your Hunger For War“ sowie „Incoming Mass Extinction“ machen einfach nur Spaß. Hammer Riffs, hohes Tempo und Breaks mit dem wirklich böse klingenden Urbinati sind Thrash in seiner besten Form.

Dann wird es ungewöhnlich, denn Instrumentals sind im Thrash nicht unbedingt an der Tagesordnung. Gleich zwei davon in den letzten vier Nummern von Volume Six ist schon ein wirklich mutiger Schachzug, der auch nur bedingt aufgeht. Vor allem „Black Hashish” ist zwar zu Anfang atmosphärisch wirklich interessant, doch am Ende deutlich zu lang. Der Albumcloser „We Will Not Survive“ pflügt das Feld nochmals herrlich durch und macht die Gehörgänge wieder frei.

Man hofft, dass SACRIFICE dem letzten Songtitel aber nicht folgen und ganz im Gegenteil schon Überleben und Wiederkommen. Vor allem auch auf unsere Bühnen. „Volume Six“ ist kein grandioses Album, aber ein sehr gutes, das die Stimmung des Oldschool Thrash voll entfacht. Man möchte einfach ein paar Biere nehmen und mit Freunden beim Konzert dazu abgehen. Und es verkürzt die Wartezeit auf das neue WARBRINGER Album deutlich.

 


Tracklist „Volume Six“:
1. Comatose
2. Antidote of Poison
3. Missile
4. Underneath Millennia
5. Your Hunger for War
6. Incoming Mass Extinction
7. Lunar Eclipse
8. Explode
9. Black Hashish
10. We Will Not Survive

Gesamtspielzeit: 38:44

 


Band-Links:

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SACRIFICE – Volume Six
SACRIFICE – Volume Six
LineUp:
JR (Drums, Guitars, Keyboards, Bass)
H (Guitars, Keyboards)
8
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