Where Only Truth Is Spoken
(Metallic-Hardcore)
Label: Nuclear Blast
Format: (LP)
Release: 20.06.2025
Was da aus den Boxen ballert, ist so dermaßen tight, dass ich mir jetzt die Einleitung spare, die Ellbogen ausstrecke und mit jedem moshe, der mir entgegenkommt – zumindest wäre das gerade mein Impuls, würde ich nicht hier sitzen und diese Zeilen zum neuen MALEVOLENCE Album schreiben.
Ellbogen eingefahren, Lauscher aufgesperrt. „Where Only Truth Is Spoken“ ist die vierte groovende Metallic-Hardcore Scheibe der Sheffielder Senkrechtstarter, die hier ihr bis dato bestes Werk abliefern. Und da spreche ich nur die Wahrheit.
Das Teil groovt aus allen Nähten, die Hardcore-Beats sind tight wie Sau und die metallische Schlagseite gibt ihnen das gewisse Etwas. Zwar bewegen sich die Herren rund um Frontbrüller Alex Taylor, der hier wieder seine Vocals gekonnt rauskotzt und je nach Stimmung seine Shouts anpasst, doch für Abwechslung ist gesorgt. Von flotten Bangern, dynamischen Hassbatzen bis zu zähflüssigen, fast schon Southern-Metal artigen Dampfwalzen ist hier alles dabei und dabei geben sich die Songs in Sachen Härte und Tightness die Klinke in die Hand.
Dennoch gibt es auch Überraschungen. Neben grandiosen Leads und Soli, die für die nötigen dezenten Melodien sorgen, peppen leicht elektronische Elemente den Sound auf und geben noch mehr Wucht. In „Counterfeit“ gibt es sogar halbcleane und gehauchte Vocals der Marke Randy Blythe (LAMB OF GOD), der mal gleich bei „In Spite“ mitbrüllt. Eine vetrackte Wutkeule, bei der sich die beiden Herren um die Wette brüllen. Aber auch dieser Southern-Vibe und die halbcleanen Vocals kommen hier wieder wunderbar zum Zug. Mit „Salt The Wound“ gibt es eine atmosphärische Halbballade, die aber nicht minder wuchtig daherkommt und am Ende noch wunderbar mit leichten Stoner Elementen an Härte und Wucht gewinnt, aber dann wieder mit treibenden Leads verzückt.
Der Sound steht auch außer Frage, denn so wuchtig klingt kaum eine Hardcore-Rille, die in den legendären Studio 606 von Dave Grohl mit Josh Wilbur aufgenommen wurde.
„Honesty, Loyalty and Integrity“ verkünden MALEVOLENCE als ihren Codex und erklären, dass das Album der ungefilterte Ausdruck der Kämpfe, Erfolge und unerschütterlichen Bruderschaft, die sie bis hierhin getragen haben, sei. Jeder Text ist sehr persönlich, aber auch die Schwere der Welt, die auf uns allen lastet, sei immer wieder Thema auf dieser Scheibe, die die Schotten noch einen weiteren Schritt auf der Karriereleiter bescheren wird.
„Where Truth Is Spoken“ ist eine absolute Machtdemonstration auf allen Ebenen dieser außergewöhnlichen, kreativen und ambitionierten Band, die sich ihren Erfolg hart und zu Recht erarbeitet hat. Und das ist auch nichts als die Wahrheit.
Tracklist „Where Only Truth Is Spoken“:
1. Blood To The Leech
2. Trenches
3. If It’s All the Same To You
4. Counterfeit
5. Salt The Wound
6. So Help Me God
7. Imperfect Picture
8. Heaven’s Shake
9. In Spite
10. Demonstration Of Pain
11. Dirt From My Grave
Gesamtspielzeit: –