NOVA ROCK 2025: KORN, SPIRITBOX, THE GHOST INSIDE, ITCHY, KNOCKED LOOSE, THE WARNING, VANDANS, DEAD POET SOCIETY @ Pannonia Fields, Nickelsdorf (11.06.2025)

Festival Poster


Die Anreise am Mittwoch Nachmittag lief trotz regem Straßenverkehr überraschend stressfrei. Nicht lange musste man sich anstellen, um auf die Parkplätze zu kommen. Die Bändchen waren (egal ob Presse oder regulär) flott abgeholt und die Schlangen vor dem Eingang waren auch halbwegs überschaubar. Dass es sich beim Eingang zu den Stages trotzdem staute, war einfach dem Grund geschuldet, dass dieser erst kurz vor Start der ersten Band geöffnet wurde. Was für die ersten Bands aber überaus unfair war: bei den ersten Songs waren wirklich noch nicht viele Leute vor der Bühne. Wir machten uns also auch ohne Umschweife – naja, ein Bier holen musste schon noch drin sein – auf zur Blue Stage, die im Design nach wie vor opulent aussah, aber durchaus ein Redesign nötig hätte.

Endlich an der Bühne angekommen, zockten eben bereits DEAD POET SOCIETY auf der Blue Stage. Die Red Stage war nämlich am Mittwoch noch nicht bespielt, weshalb es auch relativ schnell recht voll wurde. Die Herren zeigten sich routiniert, energisch und mit einem glasklaren Sound, der ihren modernen Alternative/Indie Rock perfekt unterstrich. Fragte ich mich noch, wer denn die Dame am Mikro war, als wir noch nicht direkt bei der Stage waren, überraschte mich Fronter Jack Underkofler mit seiner filigranen und emotionalen Stimme, die halt eben etwas weiblich klingt – und das sei jetzt als Kompliment erwähnt! Die Songs, die mit leicht elektronischen Elementen ausgestattet waren, hatten dennoch genug Power und Abwechslung in sich, sodass es keine Minute langweilig wurde und trotz meiner Unkenntnis alles sofort zu überzeugen und zünden vermochte. Zudem sorgte eine kleine Portion Fuzz, etwas Jazz und auch Fusion für einige Aha-Momente. Eine Band, die man definitiv als Fan von Truppen wie ROYAL BLOOD lieben sollte.
[Max]

Mein erstes Konzert beim diesjährigen Nova Rock waren die Österreicher von VANDANS. Ihr Auftritt war der perfekte Einstieg in den Festivaltag für mich. Ideal, um die Kamera einzurichten und sich mental auf das Kommende einzustimmen. In ihrem rund 30-minütigen Set präsentierten VANDANS eine Mischung aus Metalcore und Post-Hardcore-Einflüssen. Für den zweiten Timeslot des ersten Festivaltages war bereits erstaunlich viel Publikum vor Ort. Eine überzeugende Performance und für mich ein mehr als solider Festival-Auftakt.
[Anthony]

Von THE WARNING hatte ich zwar den Namen schon öfter beim Suchen nach einer ganz anderen Band (nämlich „WARNING“ – britische Doom-Band) auf dem Schirm, aber beschäftigt hatte ich mich mit den mexikanischen Schwestern vorher nicht. Umso mehr hat mich ihr Auftritt überrascht und das im besten Sinne! Die Energie auf der Bühne war richtig stark, sie waren enorm präsent und vor allem hatten sie an dem Tag sichtlich den meisten Spaß am Auftritt. In Kombination mit der Menschenmenge, die ordentlich mitging, entstand eine Stimmung, die einfach richtig Spaß gemacht hat. Ein durch und durch positiver Auftritt mit unerwartetem Highlight-Faktor!
[Anthony]

The Warning am Nova Rock 2025

KNOCKED LOOSE sind eine meiner absoluten Lieblingsbands, ich hab sie bisher dreimal auf kleineren Indoor-Bühnen gesehen, zuletzt in München, wo sie mich und die ganze Menge mit einem absolut bemerkenswertem Konzert komplett weggeblasen haben. Jetzt also auf der großen Blue Stage beim Nova Rock. Der Sound war wie gewohnt brutal, die Performance gewohnt kompromisslos. Im direkten Vergleich zu den Clubshows fehlte mir allerdings die rohe Enge und Intensität der Zuschauer*innen die ich von den Headliner-Konzerten kannte. Die Setlist war etwas kürzer und das Publikum nicht ganz so wild wie erwartet aber das lag eher an der Festival-Dynamik als an der Band. Gespielt wurden 14 Songs, davon 6 vom neuen Album. Klassiker wie „Mistakes Like Fractures“ oder „Counting Worms“ durften natürlich nicht fehlen. Das einzige, was mir wirklich fehlte, war „Sit & Mourn“, das sie in München als grandiosen Abschluss spielten. Als Closer spielten sie stattdessen „Everything Is Quiet Now“ begleitet von der größten Wall of Death des Tages.
[Anthony]

Knocked Loose Nova Rock 2025 - Mittwoch

Ich hatte THE GHOST INSIDE Ende letzten Jahres schon mal live gesehen und damals hat mich ihr Auftritt nicht wirklich gepackt. Dieses Mal war der Rahmen ein ganz anderer: größere Bühne, besserer Sound, mehr Druck. Das hat den Songs schon gut getan und der Band generell mehr Wirkung gegeben. Auch wenn ich nach wie vor nicht komplett drin bin in ihrem Sound, war die Show solide, energisch und insgesamt stimmig. Die Crowd war deutlich mehr investiert als ich, aber das spricht ja für die Band. Für mich persönlich kein Highlight, aber live auf jeden Fall deutlich stärker als beim letzten Mal.
[Anthony]

SPIRITBOX hab ich jetzt auch schon dreimal live gesehen, das war jedoch mein erstes Konzert mit den Songs vom neuen Album „Tsunami Sea„. Und allein für „Black Rainbow“ hat sich das Konzert gelohnt! Die Performance war insgesamt absolut überzeugend: bombastischer Sound, eine starke Bühnenpräsenz der ganzen Band und eine sensationelle Lichtshow. Besonders die Stimme von Courtney LaPlante ist meiner Meinung nach derzeit eine der stärksten im Genre. Die Setlist war gut durchmischt: 6 von 11 Songs waren vom neuen Album, was mir als Fan des neuen Albums natürlich gefallen hat. Überraschend kam „Ride the Wave“, das live aber hervorragend funktionierte. Und mit Klassikern wie „Circle With Me“ und „Holy Roller“ haben sie den Kreis zum früheren Material perfekt geschlossen. Für Fans ein Fest und für Neuentdecker*innen ein, meiner Meinung nach, gelungener Einstieg.
[Anthony]

Spiritbox

Nachdem ich ein paar Songs von SPIRITBOX erhaschen durfte und auch da – mich persönlich – der Hype um die Band relativ kalt ließ, wechselte ich zu ITCHY, da Kollege Anthony sowieso auf der Blue Stage am Start war. Da kam sofort Stimmung auf. Die Deutschpunks zogen ein cooles Programm auf der Red Bull Stage ab und machten sofort klar: Wenn wieder Nova, dann auf einer der Hauptbühnen, denn recht nahe kam man nicht mehr ran an die kleinste Stage des Festivals. Da fuhr einfach der Partyzug durch. Sympathische Ansagen unterstrichen das Konzert der Jungs aus Eislingern, die ja zuvor den lustigen Namen ITCHY POOPZKIDZ besaßen. Fronter Sebastian „Sibbi“ Hafner führte elegant durchs Set und zeigte sich stimmlich stark, während der Rest der Truppe einiges an Bewegunng – die natürlich auch mehr als ansteckend war – auf der Bühne zelebrierten. Ein überaus sympathischer wie starker Gig. Gerne bald wieder!
[Max]

Auch, wenn ich den ersten Headliner des Festivals schon einige Male zu Gesicht bekam und mit zarten 13 in der Schule einst auf die Herren aus den Staaten schon aufmerksam wurde, so freute ich mich einmal mehr auf KORN, liegt der letzte Gig den ich besuchen durfte, bereits einige Jahre zurück, freute ich mich wie ein kleines Kind (eben wie ein 13-jähriger) auf den Gig der mittlerweile gestandenen Nu Metal Pioniere aus Kalifornien. Und da starteten Jonathan Davis und Co. auch gleich mit dem All-Time Klassiker „Blind“ und schon war ich auch vom Gefühl her wieder 13 und versank im Sound der Veteranen. Die Truppe war in bester Form, feuerte Hit um Hit raus, überzeugte mit fettem Sound, starken Vocals und enormer Stimmung. Jung und alt hüpften, brüllten und moshten als gäbe es kein Morgen, während die Band alle Register zog. Natürlich gab es auch den Dudelsack, ein paar sympatische, aber auch energische Ansagen. Gerade „Y’all Want A Single“ bei dem das Hüpfen und die „F*** that“-Rufe gar nicht mehr abebben wollten, wurde mit voller Inbrunst angeboten. „Here To Stay“ und „Clown“ ließ die Menge eskalieren, „Cold“ holte düster etwas zurück auf den Boden, „A.D.I.D.A.S“ sorgt auch nach mehr als zwei Dekaden für Schmunzler und bei „Freak On A Leash“ war Gänsehaut zum Abschluss sowieso unvermeidbar. KORN sind und bleiben geborene Headliner. Punkt.
[Maxomer]

Setlist KORN:
Blind
Twist
Here To Stay
Got The Life
Clown
Shoots And Ladders
Falling Away From Me
Cold
Ball Tongue
Twistet Transistor
A.D.I.D.A.S.
Dirty
Somebody Someone
Y’all Want A Single
4 U
Divine
Freak On A Leash

 


Unglaublich, wie schnell der erste Tag des Nova Rocks verflog. Aber mit abwechslungsreichem Line Up, noch relativ angenehmen Temperaturen – wenn man von den gefühlten Minusgraden beim Headliner absah und den vielen Impressionen (dazu aber in den weiteren Berichten mehr) am Festival, war das aber auch kein Wunder. Man fiel dann um 01:00 Morgens (+Fußmarsch zum Campingplatz) ins Zelt oder feierte noche etwas weiter. Doch drei lange Tage standen ja noch bevor.

 


Autor: Max Wollersberger & Anthony Seidl
Fotos: Anthony & Extern


Festival-Link:
NOVA ROCK 2025 - Mittwoch

 

 

 

 


Share on: