An Insatiable Violence
(Brutal Death Metal)
Label: Season Of Mist
Format: (LP)
Release: 20.06.2025
Seit über 30 Jahren sind die Kanadier CRYPTOPSY bereits im Geschäft und nennen mit ihrem 1996er Album „Non So Vile“ auch einen der absoluten Death Metal Klassiker aller Zeiten ihr Eigen. Und trotzdem ist „An Insatiable Violence“ erst ihr neuntes Album. Das Bandkarussell hat sich in diesen Jahrzehnten vielfach gedreht und bis auf Ausnahmedrummer Flo Mounier ist niemand aus der Urbesetzung mehr dabei. Seit den 2010er Jahren ist das Band Line-Up nun aber beständig und das merkt man CRYPTOPSY inzwischen auch an. Stilistisch haben die Kanadier schon so einiges hinter sich, scheinen nun aber mit der inneren Stabilität im Bandgefüge einen konsequenten Weg zu gehen. So wurde der neueste Output als musikalische Fortsetzung des Vorgängers „As Gomorrah Burns“ angekündigt. Bereits die erste veröffentlichte Single „Until There’s Nothing Left“ beruhigte die Nerven der Hardcore Fans und versprach Großes.
Und „An Insatiable Violence“ bietet wahrlich einiges. In einer knappen halben Stunde holzen CRYPTOPSY durch acht starke Brutal Death Metal Songs. Hier ist nichts filigran oder verspielt, sondern es geht stets in einem Höllentempo durch die Death Metal Welt. Das soll aber auf keinen Fall bedeuten, dass hier Langeweile aufkommt oder gar stumpfes Geboller vorherrscht. Handwerklich sind die vier Herren über alles erhaben.
Wie im Brutal Death Metal üblich, werden an keiner Stelle Gefangene gemacht, doch sind so einige wirklich knackige und groovige Riffs auf dem Album zu finden („The Nimis Adoration“, „The Art Of Emptiness“ oder „Malicious Needs“). Bei Letzterem ist vor allem der Break hin zu einer plötzlichen atmosphärischen Mid-Tempo Passage hinein in den Fade-Out echt gut gelungen.
Muss es erwähnt werden oder ist es sowieso jedem klar? Das Drumming von Flo Meunier ist wahrlich nicht von dieser Welt. Was der Mann an Technik und Groove mitbringt ist atemberaubend und bestimmt förmlich die Songs. Dass ein Drummer der absolute Mittelpunkt einer Band ist, kommt nicht oft vor. Aber was Meunier zum Beispiel im Opener „The Nimis Adoriation“ oder „Fools Last Acclaim“ abliefert ist eine einzige Drumming Masterclass. Auch positiv erwähnt werden sollte Bassist Olivier Pinard, der an seinem Instrument gut hörbar ist und teilweise sogar die Melodie vorgibt, wie im super groovigen „Until There’s Nothing Left“.
Brutal Death Metal ist nie einfache Kost und so könnte man schon eine gewisse Eintönigkeit der Vocals von Matt McGachy kritisieren. Vielen könnte der Sound des Albums zu modern sein, doch ist er schon auch für den teils vorherrschenden Groove in dem wilden Chaos verantwortlich.
Ein wirklich gutes Album der vier Kanadier, die sich wieder einen Schritt weiter an die Spitze des Genres zurückkämpfen.
Tracklist „An Insatiable Violence“:
1. The Nimis Adoration
2. Until There’s Nothing Left
3. Dead Eyes Replete
4. Fools Last Acclaim
5. The Art Of Emptiness
6. Our Great Deception
7. Embrace The Nihility
8. Malicious Needs
Gesamtspielzeit: 33:46
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