Gravity
(Classic Rock | Modern Rock | Metal)
Label: Frontiers Records
Format: (LP)
Release: 20.06.2025
Modern Classic Rock – das mag etwas paradox klingen, passt aber bei den kreativen Melodic Rock Helden aus Finnland wie die Faust aufs Auge. „Gravity“ ist ein weiteres Gusto-Stück aus dem Norden, doch sah es kürzlich gar nicht gut aus für LEVERAGE, verstarb der begnadete Sänger Kimmo Blom (ex-DYECREST, RASKATA JOULUA) überraschend 2022 mit nur 52 Jahren an Krebs.
Ein Aufgeben kam für die aufstrebende Band nicht in Frage und so suchte man nach einem neuen Sänger und die Wahl fiel überraschend auf den gebürtigen Italiener Paolo Ribaldini, der seine Wurzeln eher im Folk Metal hat, aber mit seiner variablen Stimme wunderbar ins Gesamtkonzept passt.
Ein Mix aus verspieltem, melodischem Hard Rock der alten Schule und fettem Heavy Metal wird auf „Gravitiy“ geboten, jedoch immer mit einem modernen Twist. „Shooting Star“ beginnt sogleich mit schrägen Country-Einflüssen, Paolo singt inbrünstig, während wabernde Beats antreiben, orientalische Keys für Stimmung sorgen und die Riffs knackig ins Ohr eindringen. „Tales Of The Night“ geht es majestätisch an und schwankt zwischen Power Metal und AOR, während das motivierte „Eliza“ das Drama in den Vordergrund stellt. Mit Violine und weiteren orchestralen Momenten bauen sich LEVERAGE einen einzigartigen Sound, der aber immer wieder Hommagen an die große Zeit des Classic Rocks der 80er einwebt. Und so ist das über sieben Minuten andauernde Highlight ein wunderbarer Tribut an niemand geringeres als Ronnie James Dio, mit stampfenden Beats, majestätischen 80er Riffs und einem Fronter, der mit mindestens genauso viel Passion trällert. Auch hier schleichen sich folkloristische Parts ein. Happier wird es beim flotten „King Ghodorah“, welches etwas an RIOT V erinnert und mit dem Titeltrack „Gravity“ gibt es erneut viel Drama, Pathos und einen Schwenk in Richtung LED ZEPPELIN. Zehn Minuten, die zu jeder Sekunde packen.
LEVERAGE sind zurück – und wie! Eine Band, die schon mit dem grandiosen Vorgänger „Above The Beyond“ zu großem Ruhm hätte aufsteigen sollen. Bleibt zu hoffen, dass „Gravity“ ihnen die verdiente Aufmerksamkeit bringt.
Tracklist „Gravity“:
1. Dancing With The Enemy
2. Glass Heart
3. Fake
4. Dreaming
5. Let’s Go Psycho
6. No Surrender
7. The Night Train
8. Turn It Around
9. Spit & Choke
10. Stil
Gesamtspielzeit: 52:05
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