alestorm - the thunderfist chronicles
ALESTORM
The Thunderfist Chronicles
(Folk Metal | Power Metal)

 


Label: Napalm Records
Format: (LP)

Release: 20.06.2025

 


Wetzt die Entermesser, poliert die Holzblanke, ölt das Holzbein und seht nach, ob euer Papagei noch lebt. ALESTORM stechen wieder in See! „Set Sail For Glory“ heißt es sogleich im Refrain des Openers „“Hyperion Omniriff“ bei den schottischen Piraten und dieses Versprechen machen Chris Bowes und seine Freibeuter auf „The Thunderfist Chronicles“ auch mühelos wahr.

Das nun achte Album des Tausendsassas ist, soviel kann ich schon sagen, das abwechslungsreichste, detaillierteste und reifste der Bandgeschichte. Zwar haben die betrunkenen Piraten ihren Humor nicht verloren und so singt man im schunkeligen Eröffnungstrack logischerweise von Rum und der Tatsache, dass man eine Pussy ist, sollte man diesen nicht konsumieren. Doch musikalisch zeigt man eine mehr als fette Melange aus Power Metal, Folk und mit ein paar Screams zeigt Bowes, dass er auch anders kann.

Ein flotter Banger mit folkigen Melodien ist das Double-Bass MidTempo Stück „Killed To Death By Piracy“, dass immer wieder mit Gefiedel zum Tanz einlädt, bei „Banana“ zückt man die C-64 Sound, bietet aber auch wüste Shouts sowie einen eingängigen Refrain und bei „Forzen Piss 2“ gibt es einen flotten Power Metal Banger, der leicht abgewandelt mühelos auch auf einem GLORYHAMMER oder ENSIFERUM Platz hätte finden können. Von der Spaßtruppe Partyband zur ernstzunehmenden genre-ignorierenden Wundertüte mutiert, zeigen ALESTORM, dass sie noch lange nicht alle feindlichen Schiffe geenterte, Länder geplündert und das Ale aus eurem Kühlschank getrunken haben. Ruhiger und mittelalterlich mit Drehleier geht es bei „The Storm“ weiter. Ein Track, der ebenfalls zum Mitsingen einlädt und sich in die Gehörgänge fräst.

Dass die Schotten nichts dem Zufall überlassen zeigt, dass man sich mit Violinistin Ally Storch (SUBWAY TO SALLY) Patty Gurdy, die die Hurdy Gurdy beherrscht wie sonst kaum jemand und mittlerweile auch zur Live-Enter-Crew gehört sowie den langjährigen Wegbegleiter Tobias Hain an der Tompete, ins Schiff geholt hat. Zugegeben, ich hatte keinen Plan was ein Vibraslap ist, doch dieses eigentümliche Instrument wird einmal mehr von Lasse Lambert beigesteuert.

Aber dem nicht genug. Zu guter Letzt gibt es mit „Mega Supreme Treausre Of The Eternal Thunderfist“ einen Longtrack bei dem sich auch RHAPSODY alle zehn Piraten-Finger (sofern noch vorhanden) abschlecken könnten. Es erschallen zunächst Chöre, dann wird es ruhig und verträumt, der Song steigert sich und nach drei Minunten denkt man mit dem eingängigen Refrain, man habe alles gehört.

Doch dem nicht genug, denn es gibt Black Metal Screams, verträumten Folk, fetten Power Metal und irgendwann setzt ein Double-Bass Part mit Soli-Duellen an der Gitarre ein, dass man denkt GAMMA RAY oder HELLOWEEN sind in den Jungbrunnen gefallen. Dann gibt es noch weibliche, gefühlvolle Vocals von Patty ein, ehe mich die Gänsehaut erwischt, denn niemand geringeres als Sir Russel Allen (SYMPHONY X) ertönt mit einer Inbrunst, die man bei so einem Gastauftritt nicht erwartet hätte. Und dazwischen spielt sich in den 17 Minuten so unheimlich viel ab, dass man auch nach zehn Anläufen nicht alles erfassen kann. Abgerundet wird zudem mit einem fetzigen NECROGOBLIN Cover, das sich nahtlos in die Tracklist einfügt.

Was für ein Ritt, beziehungsweise, was für ein Wellengang. ALESTORM katapultieren sich mit diesem, ihrem definitiv stärksten Werk, mal einfach so in die Oberliga des Power Metal, behalten ihren Thron im Pirate Metal und legen sich auch noch mühelos mit allerlei anderen Genres an. Das reifste Werk der Piraten, die aber dennoch nicht ihren Humor verloren haben. Denn riesige Quietsche-Enten und rosa Outfits sollten auch weiterhin Platz auf der Bühne haben.

Autor: Max Wollersberger

 


Tracklist „The Thunderfist Chronicles“:
1. Hyperion Omniriff
2. Killed to Death By Piracy
3. Banana
4. Frozen Piss 2
5. The Storm
6. Mountains Of The Deep
7. Goblins Ahoy!
8. Mega-Supreme Treasure Of The Eternal Thunderfist
Gesamtspielzeit: 45:25


Band-Links:

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ALESTORM – The Thunderfist Chronicles
LineUp:
Christopher Bowes
Elliot Vernon
Peter Alcorn
Máté Bodor
Gareth Murdock
Guests:
Sir Russel Allen (Vocals)
Patty Gurdy (Vocals, Hurdy Gurdy)
Ally Storch (Violin)
Tobias Hain (Trumpet)
Lasse Lammert (Vibraslap)
8.5
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