MONSTRUM sind ein Duo und spielen Metal. So weit so gut. In Zeiten von DARKTHRONE, MANTAR und YEAR OF THE COBRA sind Zweierbands nicht mehr so selten und bringen Alben in den unterschiedlichsten Stilrichtungen hervor. Heiko Schütt und Timo Hahn spielen aber ziemlich klassischen Oldschool Death Metal zu zweit und zeigen uns auf ihrem Demo „Mental Demolition“ wie das klingen soll. Und das hört sich beileibe nicht schlecht an.
Reviews sollen zuallererst ehrlich sein. Demos gehören so gut unterstützt wie nur möglich, sollten aber auch ansprechen, was negativ auffällt. Und das Intro tut dies leider. Es trägt nicht wirklich etwas zum Gesamtbild der (mit Intro) sechs Nummern bei, sondern wirkt als Anhäufung von Geräuschen sehr irritierend. Dann wird es aber interessant. „Beyond The Stars“ eröffnet das Demo so wirklich und klingt von erster Sekunde an herrlich nach Oldschool. Die Gitarre brät ein perfektes Death Metal Riff und das Schlagzeug liefert den groovigen Beat. Darüber legt Schütt seine kehlige Stimme und klingt mal angepisst und mal wie dem Wahnsinn verfallend.
Die Leadgitarre ist zum Teil im Mix schon sehr weit im Vordergrund, was mit fortlaufender Dauer des Demos etwas mühsam wird. Manchmal wünscht man sich einfach mehr auf die Glocke und eine bratende tiefe Gitarre in die Magengegend. Das ist halt schon eine der negativen Aspekte eines Duos Auch auf dem folgenden „Mental Decay“ würde man sich manchmal etwas mehr Tieftöner wünschen. Der Bass, laut Promo-Infoshett auch von Schütt eingespielt, ist sehr im Hintergrund und teilweise kaum zu vernehmen. Aber an sich macht der Track sehr Spaß, vor allem wenn die Geschwindigkeit etwas angezogen wird.
„Torn By Disease“ besticht mit echt coolem Riffing und hat einen super Schlagzeit Beat. Der Track hat definitiv punkige Wurzeln und stellt einen der Höhepunkte des Demos dar. Das Solo in der Mitte kann sich hören lassen und gibt dem Song eine wahre Spitze. Sehr stark!
„Terror Unearthed” zieht die Geschwindigkeit an und ist ein echter Highspeed Track. Hier könnte man so einige schwedische Death Metal Einflüsse vermuten. Vor allem wenn dann die groovigen Parts einsetzen, schielt der Stil schon sehr stark nach Skandinavien und DISMEMBER, was definitiv als Lob zu sehen ist.
Das abschließende „Drawn To The Dark“ ist dazu musikalisch der komplette Antagonist. Der Track zieht sich von Anfang an langsam dahin und walzt fast doomig alles nieder. So wirklich stark wird das Stück wenn das Riff tief tönt und damit eine bedrohliche und beklemmende Atmosphäre bekommt.
Als Demo kann „Mental Demolition“ so einiges, alle Achtung. Vor dem lyrischen Hintergrund, dass durch Songs wie „Torn by Disease“ Heiko Schütt seine Krebserkrankung aufarbeitet, bekommt das Werk noch mehr Tiefe. Definitiv muss eingebracht werden, dass es sich eben um ein Demo einer neuen Band handelt, daher sollte man dem Sound nicht allzu viel beimessen, aber vielleicht überlegen sich die beiden doch noch zwei weitere Mitstreiter am Bass und der Gitarre zu rekrutieren? Dann könnte von MONSTRUM noch so manch monströs gutes Album folgen.
Tracklist „Mental Demolition“:
1. Impending Misery
2. Beyond The Stars
3. Mental Decay
4. Torn By Disease
5. Terror Unearthed
6. Drawn To The Dark
Gesamtspielzeit: –
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