VIOGRESSION – Thaumaturgic Veil
VIOGRESSION
Thaumaturgic Veil
(Death Metal)

 


Label: DIY
Format: (LP)

Release: 11.07.2025


Die Amerikaner von VIOGRESSION haben bereits eine lange und bewegte Vergangenheit hinter sich. Bereits 1987 formte man sich unter dem Namen RAPE, bevor 1988 die Umbenennung in APOCLAYPSE erfolgte. Wieder ein Jahr und einen Umzug nach Milwauke später nannte man sich erneut in VIOGRESSION um und veröffentlichte die ersten drei Demos. Nach zwei starken thrashigen Alben kam es zum Bruch. 20 Jahre später waren sie wieder da und hatten das wirklich starke „3rd Stage Of Decay“ im Gepäck. Die Reise ging hier schon stark in Richtung Oldschool Death Metal. Nun ist mit „Thaumaturgic Veil“ der vierte Streich da und wandert weiter auf den Pfaden der Florida Death Metal Szene.

Nach dem heutzutage sowieso schon obligatorischen Intro schießt mit „Jinx“ das erste Ungetüm aus den Boxen. Ein echter Hochgeschwindigkeitszug getragen von einem wirklich coolen groovigen Riff. Die Ähnlichkeit von Brian DeNeffe am Mikro zur Legende John Tardy sind mehr als augenscheinlich. Musikalisch wandern VIOGRESSION aber nur bedingt auf OBITUARYs Pfaden. Einzig die langsamen und schweren Passagen erinnern an die Legenden aus Tampa. Im Großteil ist die Geschwindigkeit auf „Thaumaturgic Veil“ recht hoch und nur mehr wenig erinnert an die alten Thrash Zeiten. Es folgt ein weiteres Instrumental bevor es in „Renumeration“ wieder auf die Glocke gibt. Die Doublebass hämmert von Beginn an los und mündet in einen Blastbeat. Ständige Tempowechsel sind grundsätzlich der Hauptbestandteil der Atmosphäre in allen Songs und eine singende Leadgitarre legt sich oft alles überlagernd darüber. Dank eines ständig wummernden Basses hat aber das gesamte Album soundtechnisch eine enorme Tiefe und groovt wirklich amtlich.

Das Oldschool Feeling ist allgegenwärtig und VIOGRESSION schwitzen US Death Metal aus allen Poren. „Travesty Ov Darkness” und „Superposition” begeistern mit ungewöhnlichem dissonanten Riffing. Trotzdem kippen die Songs nicht zu sehr in proggige Gefilde, sondern ballern gleich wieder mit der Doublebass in schnellere Gefilde. VIOGRESSION bauen in den Mittelteilen der Songs oft langsame und doomige Stellen ein, die eine notwendige Abwechslung schaffen.

„Pummeled” und „Vulnus Sclopetarium” sind eine Huldigung an die glorreichen 90er Jahre im Death Metal und eine Verneigung vor den Urvätern von DEATH. Mit den „Summon“ steht ein doomiger Brecher am Ende, der zwar in der Geschwindigkeit nachlässt, aber eine nichtsdestotrotz unglaubliche Tiefe und Härte hat bevor „Light Harvester“ als D-Zug nochmals alles zerschießt.

Soweit zu den positiven Seiten von „Thaumaturgic Veil“ und davon gibt es wirklich viele. Aber es gibt auch einen riesen Elefanten in Raum. Das Album hat 19 (!!!) Nummern, von denen 9 rein instrumentale Interludes sind. Da steht vielleicht die Idee dahinter, die Songs irgendwie emotional zu verbinden, aber genau das Gegenteil passiert. Diese leicht ambient angehauchten Klänge sind kaum einzuordnen und brechen auf Dauer den Fluss des Albums komplett. Der rote Faden geht verloren und man bleibt wirklich ratlos zurück, was zum Himmel der Band da nur eingefallen ist. Es ist wirklich schade, aber der Hörerlebnis wird dadurch schon sehr beeinflusst und das kostet Punkte in der Bewertung. Ansonsten ein Oldschool Death Metal Album das wirklich Spaß macht und immer wieder gehört werden kann.

Autor*in: Michael Wimmer


Tracklist „Thaumaturgic Veil“:
1. Enûma Elish Ilū
2. Jinx
3. Akhara Aakasa
4. Renumeration
5. Samsara Ananta
6. Travesty Ov Darkness
7. Heqet Saeculum
8. Pummeled
9. Amaranthine Kairos
10.Superposition
11. Buki’s Dream
12. Vulnus Sclopetarium
13. Ouroboros Noesis
14. Eaten By Flies
15. Aeternitas Aevum
16. As The Light Fades
17. Adrothia Akaru
18. Summon
19. Light Harvester
Gesamtspielzeit: 49:46

 

 


Band-Links:

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VIOGRESSION – Thaumaturgic Veil
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LineUp:
Brian DeNeffe (Vocals)
Johnathon Ibarra (Guitars)
Lief Larson (Guitars)
Jason Hellman (Bass)
Erik Schultek (Drums)
8
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