Was war ich begeistert, als ich 2017 die ambitionierten Punkrocker von TEMPLETON PEK mit ihrem hochmotivierten Werk „Watching The World Come Undone“ entdecken durfte. Doch danach war erstmal Funkstille. Bis dann endlich erste Singles den, nun erst sieben Jahre später erscheinenden, Nachfolger ankündigten. „Savages“ zeigt aber sofort, dass sich das Warten auf das neue Werk des Trios aus Birmingham auf jeden Fall gelohnt hat.
Hochmotiviert starten die Herren in die 40 Minuten abwechslungsreichen und kreativen Punkrock, der über den Tellerrand blickt. Der Titeltrack macht klar, dass TEMPLETON PEK weiterhin mit treibenden Riffs, eindringlichen Melodien und prägnanten Vocallines punkten können. Dabei schielt die Band auch gerne Mal etwas in Richtung Rock, Metal und auch Post-Punk Elemente halten Einzug in den Sound. Gerade frühe AFI fallen mir da manchmal ein. Im Hintegrund passiert auch so einiges, denn dezente Keys, atmosphärische Sounds und viele Details zeugen von Köpfchen und Herzblut im Songwriting. Gerade letzteres hört man auch Neil Mitchells inbrünstigen Gesang an. Auch wenn sich dieser manchmal durch atmosphärische Effekte weiter in den Hintergrund zwingt, thront seine energische Stimme stets über dem motivierten Material.
Etwas langsamer, aber nicht minder heavy und extrovertiert geht es „Hurricanes“ an und bietet einen weiteren hymnischen Refrain, bei dem man zugleich die Fäuste recken, aber auch tanzen möchte. Auch wenn die Stimmung leicht düster ist, sind die Tracks voller Energie und hoffnungsvoll, was man beim Vorgänger nicht immer so sagen konnte. Recht heavy mit metallischen Riffs geht es „Paradigm“ an und peitscht gut nach vorne, „Artifact“ setzt dann doch wieder auf treibende, eindringliche Alternative Rock Elemente mit modernerem Anstrich, wohingegen „No Kings“ Punkrock in Reinkultur darstellt.
Aber nicht nur musikalisch zeigt man sich zugleich einprägsam und tiefgründig, auch die Lyrics, die gerne mit gesellschaftlicher Spaltung, den Erhalt der Menschlichkeit und Resilienz trotz schwieriger Widrigkeiten widmen, sind nachvollziehbare, wie wichtige Themen, die zum Nachdenken anregen sollten.
Egal ob das emotionale und gleichzeitig motivierte „Perfect Storm“, das hochmelodische „Pioneers“, das etwas nachdenklichere „Revier“ oder das abschließende Punkfeuerwerk „Tempest“, hier gibt es just killers no fillers. Und das auf einem Album, das zwar nicht den Anspruch hat das Genre neu zu erfinden, aber alle Kniffe anwendet, um frisch, unverbraucht und zeitlos zu klingen.
Autor: Max Wollersberger
Tracklist „Savages“:
1. Savages
2. Hurricanes
3. Paradigm
4. Artifact
5. No Kings
6. Perfect Storm
7. Pioneers
8. Reviver
9. Ghosts
10. Print Is Dead
11. Tempest
Gesamtspielzeit: –
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