Ein fetter Mix aus Hardcore, Black’n’Roll, Rock und viel Groove begrüßt uns sogleich mit „Blood And Jesus“, ein Track der neuen VALLETTA EP, die im vergangenen Jahr ihr Debüt ablieferten, aber offenbar weiter hungrig und kreativ erscheinen. Mag sein, dass die Amis sogleich an KVELERTAK denken lassen, doch davon ist im Opener von „Bitter Lucid Truth“ nur rudimentär etwas zu spüren.
Dreckige HC-Shouts, gepaart mit heftigen, groovenden, aber auch abgekahkten Riffs und tighte Rhythmen machen sogleich Lust auf mehr. Eingängige Parts, etwas Melancholie, aber auch Hoffnung und eine Prise Angepasstheit machen den Song persönlich und lässt einen so manch kleine Überraschung erwarten. Und das nur in den knapp vier Minuten dieses Songs. Der erwähnte Black Metal war hier auf jeden Fall zu spüren. Wieder Groove, aber irgendwie poppig-rockigen Rhythmen erwarten im folgenden „Cold Death“. Keenan Carroll, der auch die Gitarre bedient, kotzt seine Vocals hier zwischen Tompa Lindberg und Jeff Walker raus, während die Gitarren reduziert eingängig und hypnotisierend tönen, aber doch einen gewissen Black Metal Einschlag nicht verheimlichen. Weitere poppige Einschübe folgen, ehe es mit „Aggressor“ dem Titel entsprechend gut weitergeht.
Hummel-Riffs, getragene Rhythmen, heisere Vocals und HC-Attitüde dominieren, gegen Ende wird es melodischer, rockige Soli sorgen für entspannter Atmosphäre und noch ruhiger wird es zunächst im sphärischen Intro von „Doing Well“, das mit Sprechgesang einlullt und wirkt wie ein 90s Rocksong im halben Tempo, ehe man die Wut wieder auf 200% stellt und doomig alles kleinwalzt. „Spitting The World“ beginnt ambient mit Dissonanz zwischen wummernden Sounds und Percussion, es folgt ein Blastbeat-Gewitter ehe dann mit flottem Beat doch KVELERTAK auftaucht und man zwischen ruhigen Gitarrentönen und intensiven Riffwänden wandelt, nur um dann wieder im Blastbeat-Orkan zu landen.
Was für eine Tour de force, die das amerikanische Newcomer Gespann hier abliefert. Technisch brillant, fett, aber schön räudig produziert und mit einem enormen Gespür für Songwriting, das hier gekonnt konträr erscheinende Genres zu einem doch schon halbwegs homogenen Gesamtbild zusammenstellt. „Bitte Lucid Truth“ ist sicher nichts für schwache Nerven, lohnt aber für mutige Metal- und HC-Fans definitiv.
Tracklist „Bitter Lucid Truth“:
1. Blood And Jesus
2. Cold Death
3. Aggressor
4. Doing Well
5. Spitting The Word
Gesamtspielzeit: 19:02
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