Final European & United Kingdom Tour: STRAY FROM THE PATH, ALPHA WOLF, GRAPHIC NATURE, CALVA LOUISE @ SimmCity, Wien (4.11.2025)

 

STRAY FROM THE PATH, ALPHA WOLF, GRAPHIC NATURE, CALVA LOUISE


In der Wiener Simm City wurde das Abschiedskonzert von STRAY FROM THE PATH ausgetragen. Die Band aus Long Island hat ihr finales Album „Clockworked“ gemeinsam mit ALPHA WOLF, GRAPHIC NATURE und CALVA LOUISE vor einem bis zum Ende vollen Saal präsentiert.

Den Auftakt des Abends haben CALVA LOUISE aus London gestaltet, deren experimenteller Genre-Mix aus Punk, Nu-Metal, Post-Hardcore und elektronischen Elementen überrascht hat. Die multinationale Formation rund um die venezolanische Frontfrau Jess Allanic hat sich einen Ruf als Grenzgänger zwischen verschiedenen Stilen erarbeitet. Der Saal ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig gefüllt gewesen, doch die Band hat eine überzeugende Performance abgeliefert, die nicht nur mich nachhaltig positiv überrascht hat.

GRAPHIC NATURE aus Kent haben den Abend mit brachialer Energie fortgesetzt. Die Briten, die erst kürzlich gemeinsam mit THROWN im Flex aufgetreten sind, haben sich in der deutlich größeren Halle der Simm City noch eindrucksvoller präsentiert. Sänger Harvey Freeman hat mit intensivem Gesang und überzeugender Bühnenpräsenz dominiert. Die Wechsel zwischen düsteren, tiefen Riffs und melodischen Elementen haben hervorragend funktioniert, der Sound ist ausgezeichnet gewesen und die Performance hat Spaß gemacht. Die größere Bühne hat der Band, im direkten Vergleich, merklich mehr Raum zur Entfaltung geboten als bei ihrem letzten Auftritt im Flex.

ALPHA WOLF aus Melbourne haben sich seit ihrem 2017er Album “Mono”, welches das einzige war, das ich vor der Show kannte, stark verändert. Die Australier, die mittlerweile verstärkt in Richtung Nu-Metal mit Deathcore- und Metalcore-Elementen tendieren, haben eine energiegeladene Show geliefert. Dem Publikum waren die Texte durchwegs bekannt und es ist intensiv gemosht worden. Mit ihrem bekannten Song „Akudama“ als Closer haben ALPHA WOLF ihre Fans begeistert, die zahlreich erschienen sind.

STRAY FROM THE PATH haben die Bühne mit „Kubrick Stare“ betreten und von Beginn an ein Statement gesetzt. Das neue und letzte Album „Clockworked“ hat mit sechs Songs einen Schwerpunkt des 14-Lieder-Sets gebildet. Besonders „Fuck Them All To Hell“ und „Can’t Help Myself“ haben hervorragend funktioniert. Aus „Euthanasia“ haben „Chest Candy“, „III“ und „Guillotine“ überzeugt, die restlichen vier Songs sind ein Mix der besten Lieder aus der Bandhistorie gewesen.

Der Sound ist noch einmal lauter gedreht worden, die Menge ist noch wilder geworden und die Stimmung war großartig, denn das heutige Publikum ist gekommen, um die Geschichte der Band nochmals zu feiern und sie ehrwürdig zu verabschieden. Sänger Andrew Dijorio hat mit seiner intensiven Bühnenpräsenz durchgehend zum Crowdsurfen motiviert, sehr viele sind dem Aufruf gefolgt. Zwischen den Songs hat sich Dijorio bewusst wenig Zeit für Ansagen genommen. Erst kurz vor Ende des Konzerts hat er sich bedankt: Er hat sich gerührt gezeigt, dass die Band nach so vielen Jahren diese Halle und alle anderen Hallen der EU-Tour gefüllt hat. Er hat nochmal mehr betont, dass sich die Band aus gutem Grund trennt und nicht wegen Streitigkeiten. Mit „Fortune Teller“ als Closer haben STRAY FROM THE PATH ihre Performance anschließend beendet.

atray from the path live


Setlist STRAY FROM THE PATH:

Kubrick Stare
III
First World Problem Child
Shot Caller
Fuck Them All to Hell
Can’t Help Myself
Goodnight Alt-Right
Chest Candy
Can I Have Your Autograph?
Needful Things
May You Live Forever
Clockworked
Guillotine
Fortune Teller


Der Abend in der Simm City ist ein voller Erfolg gewesen und das Ende der Band ist ausreichend und wohlverdient gefeiert worden. Auch wenn es schwer fällt, eine Band gehen zu lassen, die über Jahre hinweg eine feste Größe in der Hardcore-Szene gewesen ist. STRAY FROM THE PATH haben sich mit „Clockworked“ ein würdiges Vermächtnis geschaffen und mit diesem Abend bewiesen, dass sie bis zum Schluss immer geliefert haben. Es ist das Ende einer Ära gewesen und die Leere, die die Band hinterlassen wird, ist Minuten nach dem letzten Lied schon spürbar gewesen.

Autor & Fotos: Anthony Seidl


Band-Links:
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