Typischen Melodic Death Metal aus ihrer Heimat versprechen die Herren von SUOTANA, die schon seit 20 Jahren ihr (Un)Wesen in Finnland treiben und nie so richtig aus dem Schatten von Truppen wie CHILDREN OF BODOM, NORTHER oder WINTERSUN steigen konnten. Doch mit „Ounas II“ wagt man nun mit Reaper Entertainment als Labelpartner den nächsten Versuch in die Presche zu springen. Die Zeiten stehen gut, denn zwei der genannten Bands gibt es nicht mehr und die Wintersonne braucht ja gerne mal gut eine Dekade, um ein neues Album zu veröffentlichen.
Geboten wird vorrangig die bombastische Seite der nordischen Kälte, die sich durch üppige Keyboards, fette Orchestration, die immer in Kombination mit knackigen, thrashigen Melo-Death Riffs und kratzigen Vocals stehen. Tuomo Marttinen passt dabei bestens in den Sound und wandelt im Geiste der Fronter genannter Genregrößen. Große Überrschungen gibt es hierbei weder im Sound noch bandintern.
Dennoch zeigen die Finnen eine gute Bandbreite, gelungenes Songwriting und alle Kniffe, die Genrefans sich nur wünschen können. Auch die Folk Melodic Death ENSIFERUM weben seit jeher Power Metal in ihren Sound ein, und so sind sich SUOTANA auch nicht zu schade mal Riffs und Keys sowie fette Chöre aus dem Segment zu verwenden, verzichten dabei aber auf cleane Vocals, lassen aber dennoch nicht an Eingängigkeit missen. Dem entgegen stehen wüste BlastBeat Attacken, wütende Riffs und furiose Soli.
Die größte Überraschung ist dabei aber wahrscheinlich der Gastbeitrag von Zoe Marie Federoff-Šmerda, die ja kürzlich größere Schlagzeilen in der CRADLE OF FILTH Schlammschlacht machte und beim dynamischen 10-Minüter „1473 Ounas“ mitmischt. Weniger überraschend und etwas zu offensichtlich ist dann dagegen das abschließenden COB Cover „Hatebreeder“, das als netter Bonus zu sehen ist.
Alles in allem ist „Ounas II“ kein Album, das das Genre neu definiert, aber sich definitiv anschickt SUOTANA in Zukunft in der Oberliga mitspielen zu lassen, denn vor den Referenzen brauchen sich die sechs Herren aus Rovaniemi nicht verstecken.
Tracklist „Ounas II“:
1. The Flood (In Memoriam)
2. Foreverland
3. Winter Visions
4. Twilight Stream
5. The Crowned King Of Ancient Forest
6. 1473 Ounas
7. Hatebreeder (CHILDREN OF BODOM)
Gesamtspielzeit: 39:12
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