Nincs Szennyezetlen Szép
(Post Metal | Dark Folk)
Label: Pelagic Records
Format: (LP)
Release: 07.11.2025
Das erste Mal habe ich Dávid Makó aka THE DEVIL‘S TRADE im Vorprogramm von Nathan Gray (BOYSETSFIRE, THE IRON ROSES usw.), als er gerade seinen musikalischen Ausflug in den Dark-Wave absolvierte, erlebt. Schon damals erzeugte der Ungar alleine auf der Bühne, entweder getragen von Gitarre oder Banjo. mit seiner kräftigen wie markanten Stimme. eine beeindruckende Atmosphäre. Eine musikalische Entdeckung. die mich seit diesem Abend im Jahre 2017 begleitet.
Schon auf dem letzten Album „Vidékek Vannak Idebenn“ scharte David , der womöglich einigen Leser*innen auch als Stimme von HAW bekannt ist, wieder eine Band um sich und ließ auch wuchtigere (post metallische) Töne im ansonsten düsteren akustischen Dark Folk zu. Von Season Of Mist zu Pelagic Records gewechselt, erscheint nun sein neues und viertes Album „Nincs Szennyezetlen Szép“, das wohl sein persönlichstes bis dato sein dürfte, verarbeitet er darauf doch zwei fast zeitgleich passierte Ereignisse in seinem Leben, nämlich den Tod seiner Mutter und die Geburt seines Sohnes. Neben Rocky Votolato’s SUZZALLO und „The Quiet Year” ist „Nincs Szennyezetlen Szép“ ein weiteres Album, das in diesem Jahr Verlust und Trauer zum zentralen Thema macht, obwohl der musikalische Output der beiden Musiker unterschiedlicher nicht sein könnte.
Schon der Opener „The Sleep That Dragged You Away“ offenbart, dass THE DEVIL’S TRADE endgültig im Post Metal angekommen ist und tonnenschwere Riffs auf die Hörer*innen hereinbrechen lässt, während Herr Makó seiner Stimme auch das eine oder andere Gebrüll entlockt.
Das extrem reduzierte „All This Sadness“ gemahnt anfangs noch an die vergangenen Releases, denn schon im nachfolgenden „All This Sadness Will Be Gone“ geht es wieder wuchtig mit schweren Gitarren groovend weiter, was der klagenden, verzweifelten Stimme noch mehr Nachdruck verleiht.
Dass Dávid Makó ein großartiger Künstler wie Musiker ist, war schon lange klar, die musikalische Weiterentwicklung von THE DEVIL’S TRADE ist dennoch beachtlich. Nicht nur das ausgeklügelte Songwriting, das den atmosphärischen Folk homogen mit dem Post Metal Sound verschmelzen lässt, sondern auch der Umstand, dass ein Teil der Songs in Englisch, aber auch in der Muttersprache verfasst ist, gibt der Platte noch tiefere Emotionen.
Das gewaltige „Your Pieces Scattered“ trifft einen dann mit den Zeilen: „Your last breath still rings between earth and sky. Its rhythm the pulse of what you left here alive. I miss you so yet without you I’m free“, brachial in die Magengrube. Der nachfolgende Titeltrack baut sich dann ganz langsam getragen von Makó‘s Stimme auf und schlägt den Bogen vom Folk zu tonnenschweren Post Metal und endet mit markerschütterndem Gebrüll. Das abschließende „Idegen Minden“ verzichtet dann gänzlich auf harte Töne, baut aber eine unglaublich dunkle, fast unbehagliche Schwere auf und setzt so einen Schlusspunkt hinter ein Album, das auch nach dem ausklingen der letzten Töne noch lange nachhallt und einen so schnell nicht mehr loslässt.
THE DEVIL’S TRADE veröffentlicht mit „„Nincs Szennyezetlen Szép“ ein kleines Meisterwerk und wohl die beste Post Metal Platte des Jahres. Eine wuchtige wie atmosphärisch extrem dichte, sowie emotional fordernde musikalische Reise, und für mich ein ganz heißer Anwärter auf das Album des Jahres.
Autor*in: David Zuser
Tracklist „Nincs Szennyezetlen Szép“:
1. The Sleep That Dragged You Away
2. Weltschmerz
3. All This Sadness
4. All This Sadness Will Be Gone
5. Your Pieces Scattered
6. Nincs Szennyezettlen Szép
7. Idegen Minden
Gesamtspielzeit: 38:03
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