Die Mittelmeerinsel Malta ist eher bekannt als Urlaubsziel, denn für wuchtigen Hardcore Punk, doch dies sollte sich mit dem Debütalbum „Beżżalart“ von BILA aber als bald ändern. Wobei das Trio schon seit gut zehn Jahren sein Unwesen treibt, aber bis dato nur die eine oder andere EP unter die Leute brachte.
Es dauert nur wenige Sekunden bis BILA im Opener „A Thousand Wolves“ auf Betriebstemperaturen kommen, und so geht es auch in „Drowner“ munter weiter. Gerade bei der vertrackten Rhythmik, die das Trio bis weilen zu Tage legt, zeigen sich die musikalischen Fertigkeiten der drei Musiker, denn die ganze Platte hat einen ungemein hohen Groovefaktor, auch wenn sie einem die noisigen Riffs gepaart mit fiesen Gekeife um die Ohren hauen.
Wie auch Malta, das mit Malti und Englisch zwei Amtssprachen hat, sind BILA auf „Beżżalart“ zweisprachig unterwegs, wie schon der Albumtitel vermuten lässt und bei Songs wie „Ħabbagozz”, dem Titeltrack oder „“Tlebliba“ zum Tragen kommt, und der Scheibe damit noch mehr Eigenständigkeit verleiht, als die gekonnte musikalisch Mischung von BILA ohnehin schon mitsich bringt. Letzt genannter ist neben „Everything + Nothing“ auch der einzige Track, der dann deutlich an Tempo rausnimmt, dafür aber mit einem stoischen Beat und zäh wie Lava aus den Boxen dringt.
Das noisige „Pre Drinkers“ oder auch „Boltera“ rocken dann schön schmissig, abervor allem auch geradlinig aus den Boxen und atmen dabei gar ein wenig Screamo der alten ENVY oder JEROMES DREAM Sorte. Den Abschluss machen dann die herrlich hektisch davongallopierenden „Bla Buzz“ sowie „Sin Eaters“.
BILA Sorgen mit „Beżżalart“ wohl für eine der Überraschungen in diesem Jahr, den eine so schön zwingend rockenden Bastard aus Hardcore, Punk und Noise hatte man so wohl wahrlich nicht auf der Liste.
Autor*in: David Zuser
Tracklist „Beżżalart „:
1. A Thousand Wolves
2. Drowner
3. Ħabbagozz
4. Pre Drinkers
5. Tlebliba
6. Brain Cake
7. Boltera
8. Beżżalart
9. Everything + Nothing
10. Bla Buzz
11. Sin Eaters
Gesamtspielzeit: 27:00
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